ESG
3 min zu lesen 28 März 23
Eine bessere, nachhaltigere Zukunft für alle verwirklichen: Einen Rahmen dafür bieten die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Übergang zu einem saubereren, nachhaltigeren Energiesystem und bewerten die Fortschritte bei der Verwirklichung der entsprechenden SDGs.
Die SDGs sind eine Sammlung von 17 miteinander verknüpften Zielen. Zusammen ergibt sich daraus ein Weg zu Frieden und Wohlstand für die Menschen und den Planeten – jetzt und in Zukunft. Zu den Zielen gehört beispielsweise, die Armut zu beenden; Gesundheit und Wohlergehen zu verbessern; Ungleichheit abzubauen; den Klimawandel zu bekämpfen; und das Leben an Land und Wasser zu schützen.
Im November 2021 bekräftigten fast 200 Länder auf der COP26-Konferenz zum Klimawandel ihre Verpflichtung, die durchschnittliche globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, da die Auswirkungen höherer Temperaturen, Überschwemmungen, Brände und des Verlusts der biologischen Vielfalt weiterhin auf der ganzen Welt zu spüren sind. Doch wie lassen sich bei SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz – Fortschritte erzielen? Den Vereinten Nationen zufolge müssen dafür die globalen Emissionen bis 2030 gegenüber 2021 um 45 % sinken. Andernfalls werden sich die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärken.
Ein erheblicher Teil der weltweiten Emissionen hängt mit der Energieerzeugung zusammen. Daher wird saubere Energie eine entscheidende Rolle spielen, wenn wir dieses Reduktionsziel erreichen wollen. Auf dem Weg zu SDG 7 – bezahlbare und saubere Energie – gab es jedoch in den letzten Jahren Rückschläge. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch ist nur langsam gestiegen: von 16,1 % im Jahr 2010 auf 17,7 % im Jahr 2021. Die rasche Elektrifizierung hat zu einer steigenden Energienachfrage geführt, und nun muss das Energiesystem ebenso schnell dekarbonisiert werden. Während die Pro-Kopf-Energie aus erneuerbaren Energien seit 2015 weltweit um 57,6 % gestiegen ist, werden die am wenigsten entwickelten Länder beim derzeitigen Tempo 40 Jahre brauchen, um mit den Industrie- und Entwicklungsländern gleichzuziehen.
Russlands Krieg in der Ukraine, Inflation, Lebensmittelversorgung und insbesondere die Energiesicherheit: Diese Aspekte haben den politischen Fokus und die Entschlossenheit zur Bekämpfung der Emissionen auf die Probe gestellt. Deutschland, Italien, die USA und China gehören zu den Ländern, die derzeit ihre Abhängigkeit von Kohle erhöhen – dem „schmutzigsten fossilen Brennstoff“. Höhere Ausgaben für Militär und nationale Sicherheit verlangsamen die Energiewende ebenfalls.
Zum einen verursachen Armeen enorme CO2-Emissionen – das US-Militär beispielsweise sorgte 2017 für einen höheren CO₂-Ausstoß als die gesamte Schweiz. Zum anderen bedeuten erhöhte Militärausgaben auch, dass weniger Mittel für die Energiewende und die Klimapläne zur Verfügung stehen. Zudem könnte dadurch die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels eingeschränkt werden.
Wenn wir unsere Klimaziele nicht erreichen, werden wir das alle spüren – doch manche Menschen werden mehr darunter leiden als andere. Doch wie anfällig ist ein Land für den Klimawandel? Und wie gut kann es sich anpassen? Antworten darauf liefert ein Blick in den „ND-GAIN-Index“. Demzufolge könnten die anfälligsten Länder auch diejenigen sein, denen eine Anpassung wirtschaftlich und politisch besonders schwerfällt. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge bedroht der steigende Meeresspiegel Inselstaaten wie Kiribati sogar in ihrer Existenz.
Insgesamt macht dies noch etwas anderes deutlich: Klimawandel und saubere Energie sind besonders relevante Bereiche für Impact Investing – denn dieser Anlageansatz soll zur Lösung vielfältiger gesellschaftlicher und sozialer Probleme beitragen.
Je weiter ein Land auf dem Entwicklungspfad voranschreitet, desto größer wird sein Energiebedarf. Daher ist die CO2-arme Energieerzeugung ein wesentlicher Investitionsbereich, um das Ziel bezahlbarer und sauberer Energie zu erreichen (SDG 7). Sie ist auch entscheidend für Fortschritte bei den Zielen „nachhaltige Städte und Gemeinden“ (SDG 11), „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ (SDG 9), „nachhaltige/r Konsum und Produktion“ (SDG 10) und „Gesundheit und Wohlergehen“ (SDG 3).
Es überrascht nicht, dass viele unserer Fondsmanager weltweit entsprechende Unternehmen im Auge haben: Firmen mit einem Fokus auf Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie – in geringerem Maße – auch Biomasse. Firmen, die positive Auswirkungen auf die Umwelt und finanzielle Renditen anstreben. Auch das Interesse an Investitionen in dezentrale Energielösungen wächst: Diese Lösungen entlasten die Netze, senken die Kosten und verringern die Verluste beim Übergang zu erneuerbaren Energien. So hat unsere, auf Firmen in frühen Entwicklungsphasen ausgerichtete, Private Assets Impact-Strategie kürzlich in Sun King investiert. Das Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern für netzunabhängige Solarenergie in Subsahara-Afrika.
Bei den börsennotierten Vermögenswerten ist eine Reihe unserer Strategien auf den Klimawandel ausgerichtet. Wir investieren beispielsweise in Unternehmen wie Rockwool (energiesparende Gebäudedämmung) und Schneider Electric (Komponenten für saubere Energiesysteme). Um Unternehmen zum Verzicht auf fossile Brennstoffe zu bewegen, bauen wir auch Investitionen in Kohlekraftwerke ab – in Industrieländern bis 2030 und in Schwellenländern bis 2040. Dies ist Teil unseres Ziels, alle unsere Anlageportfolios bis spätestens 2050 CO2-frei zu machen.
Die Energiewende ist kein Selbstläufer, und sie wird auch nicht über Nacht vollendet sein. Doch wenn wir richtig investieren, können wir zu einer saubereren und grüneren Zukunft beitragen.
Die Fortschritte auf dem Weg zu den SDGs sind in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen zu Rückschlägen geführt. Dies zeigt der jährliche „SDG Reckoning Report“ unserer Muttergesellschaft M&G plc. Darin bewerten wir die Fortschritte beim Erreichen der 17 SDGs: insgesamt und aus der Perspektive des Impact Investing.
Wir unterstützen die SDGs der Vereinten Nationen, sind aber nicht mit den Vereinten Nationen assoziiert und unsere Fonds werden nicht von ihnen unterstützt.
Der Wert der Vermögenswerte eines Fonds kann sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen kann, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben.