Fixed Income – Monatliche Experten-Einschätzung – Februar 2025

6 min zu lesen 13 Feb. 25

Am globalen Markt für Staatsanleihen stiegen die Renditen Anfang Januar an, da die von US-Präsident Trump vorgeschlagenen Maßnahmen wie Steuersenkungen, Einwanderungsbeschränkungen und Zölle erneut Inflationssorgen aufkommen ließen. Die Verkaufswelle ging jedoch schließlich zu Ende und Staatsanleihen legten wieder zu, da der Verbraucherpreisindex (VPI) für Dezember schwächer ausfiel als erwartet, wobei die am VPI gemessene monatliche Kerninflation auf 0,2 % zurückging. Damit endete eine viermonatige Serie mit Anstiegen von 0,3 %, was die Anleger optimistisch stimmte, dass die US-Notenbank (Fed) die Zinsen noch in diesem Jahr senken könnte. 

Der Monat im Rückblick

Im Segment der globalen Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) verengten sich die Kreditspreads im Monatsverlauf, was zu einer positiven Performance in allen Ratingkategorien führte. Die Renditedifferenz zwischen Unternehmensanleihen mit BBB-Rating und A-Rating ist auf nur noch 33 Basispunkte gesunken, was in erster Linie auf die starke Nachfrage nach Unternehmensanleihen zurückzuführen ist. Dieser Trend ist an verschiedenen Märkten für Unternehmensanleihen erkennbar und deutet unserer Meinung nach darauf hin, dass Anleger für die Übernahme zusätzlicher Risiken nur begrenzt entschädigt werden.

Die globalen Märkte für Hochzinsanleihen (HY) erlebten mit einer Performance von 1,2 % ebenfalls einen starken Jahresauftakt. An der Spitze lagen dabei mit einem Plus von 1,4 % US-Anleihen, die dank der günstigen Zinsentwicklung und einer deutlichen Spreadverengung besser abschnitten als Anleihen aus der Europäischen Union (+0,7 %). Globale hochverzinsliche Floating Rate Notes (FRNs) legten um 0,5 % zu und profitierten dabei trotz eines niedrigeren Markt-Betas von einer Verengung der Spreads. Der Hochzinsmarkt schrumpft, da die Emittenten zunehmend die privaten Märkte und Kredite nutzen, wodurch das Angebot in einem Umfeld mit hoher Nachfrage abnimmt. Neue Zölle und inflationäre Maßnahmen der US-Regierung könnten jedoch Auswirkungen auf exportabhängige Sektoren haben und zu Schwankungen der Zinssätze führen. Dennoch dürften Hochzinsanleihen als Anlageklasse mit geringer Duration unserer Meinung nach relativ abgeschirmt bleiben, wobei die Volatilität Chancen für aktiv verwaltete Fonds eröffnet.

In den Schwellenländern (EM) erzielten Staatsanleihen in Lokalwährung (LC) eine Performance von 2,1 %, während auf Hartwährungen (HC) lautende Staatsanleihen um 1,4 % und HC-Unternehmensanleihen um 0,8 % zulegten, was eine höhere Risikobereitschaft der Anleger widerspiegelt. Die Underperformance des US-Dollar kam LC-Staatsanleihen zugute, wobei lateinamerikanische Titel, insbesondere aus Brasilien und Kolumbien, die größten Gewinne erzielten. Nach den US-Wahlen und angesichts der Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen durch die Fed ist die Anlegerstimmung in den Schwellenländern trotz des positiven Wirtschaftswachstums und der besseren Inflationsdaten weiter von Vorsicht geprägt. Die Märkte haben sich als widerstandsfähig erwiesen und die Anleger gehen davon aus, dass Trump möglicherweise nur vorübergehend Zölle einführt, falls seine Bedenken ausgeräumt werden. Dennoch wird erwartet, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA, Mexiko und Kanada insgesamt verschlechtern.

Inflation

In den USA entsprach die Inflation erneut genau den Erwartungen. Entweder werden die Ökonomen plötzlich richtig gut im Vorhersagen oder die Inflationsentwicklung wird sehr vorhersehbar und langweilig. Im letzteren Fall rechnen wir nicht damit, dass diese Vorhersagbarkeit lange anhalten wird, da die Inflationsraten im Jahr 2025 wahrscheinlich wieder unbeständiger werden und sowohl steigen als auch sinken dürften. 

Im VPI-Bericht für Dezember lag die Gesamtinflation gegenüber dem Vorjahr bei 2,9 %, während die Kerninflation mit 3,2 % nahezu unverändert blieb. Die Inflation liegt zwar weiterhin über dem Zielwert, bewegt sich jedoch allmählich in die richtige Richtung, und es zeichnet sich nur ein begrenzter Inflationsdruck ab. 

Dieser Inflationsbericht lässt sich am besten analysieren, wenn man seine drei Hauptkomponenten untersucht: 

Kerngüter: Wir hatten bereits zu einem früheren Zeitpunkt festgestellt, dass die Inflation bei Kerngütern selbst im historischen Vergleich ungewöhnlich niedrig war und sich daher normalisieren musste. Diese Normalisierung findet nun statt, wobei die Kerngüterinflation von einem extrem niedrigen (negativen) Niveau aus wieder ansteigt. Auch wenn eine weitere Normalisierung bevorstehen könnte, ist ein wesentlicher Inflationsdruck aus dieser Kategorie aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten der chinesischen Wirtschaft und der Stärke des US-Dollar unwahrscheinlich. 

Mieten: Dabei handelt es sich um die größte und stabilste Kategorie im Inflationskorb. Wir sind seit Langem der Ansicht, dass die Mieten langsam (sehr langsam!) zur Normalität zurückkehren und dabei die tatsächliche Dynamik am Mietmarkt widerspiegeln dürften. Dieser Trend zeichnet sich derzeit ab, und der Disinflationstrend bei den Mieten dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. 

Kerndienstleistungen ohne Mieten: Diese oft als „Super-Kerninflation“ bezeichnete Kategorie wird von der Fed genau beobachtet, da sie weitgehend von der Lohnentwicklung abhängt. Sollte es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommen, würde sie sich hier manifestieren. Der jüngste Inflationsbericht zeigt, dass die Inflation in dieser Kategorie zwar hoch bleibt, aber in die richtige Richtung tendiert, was die Fed-Vertreter beruhigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Inflation bei Kerngütern auf ein normaleres Niveau ansteigt, während die Mieten weiter auf ein normaleres Niveau sinken. Die Kategorie „Super-Kerninflation“, die von der Fed am stärksten überwacht wird, bewegt sich allmählich in die richtige Richtung. Insgesamt deutet dieser Bericht auf einen schrittweisen, wenn auch sehr langsamen Rückgang des Inflationsdrucks hin.

Staatsanleihen aus Industrieländern

Zu Beginn des Jahres 2025 sorgten sich zahlreiche Anleger um die Inflationsentwicklung. Dies war zum Teil auf die mögliche Einführung von Zöllen durch die neue US-Regierung unter Donald Trump zurückzuführen. Zusammen mit dem am 10. Januar veröffentlichten US-Arbeitsmarktbericht für Dezember löste dies an den globalen Anleihenmärkten eine deutliche Verkaufswelle aus, da die Anleger Zinssenkungen der Zentralbanken zunehmend für unwahrscheinlich hielten. Nach dem soliden Arbeitsmarktbericht verringerte sich der Umfang der am Markt erwarteten Zinssenkungen der Fed im Jahr 2025 auf nur noch 29 Bp. Der Trend kehrte sich teilweise um, nachdem der Kern-VPI in den USA unerwartet schwach ausgefallen war. Ende Januar preisten die Futures-Märkte Zinssenkungen der Fed von 47 Bp. bis Dezember ein, etwas mehr als die zu Beginn des Monats erwarteten 43 Bp. Britische Staatsanleihen (Gilts) gaben gegen Monatsmitte drastisch nach, wobei die Rendite 30-jähriger Gilts das höchste Niveau seit 1998 erreichte. Grund dafür war die Besorgnis, die Regierung könnte gegen ihre Haushaltsregeln verstoßen. In den letzten beiden Januarwochen kehrte sich diese Entwicklung um.

Im Laufe des Monats deuteten verschiedene Datenveröffentlichungen auf einen erhöhten Nachfragedruck in den USA hin. Der ISM-Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor vom 7. Januar zeigte, dass der Index der gezahlten Preise im Dezember auf 64,6 gestiegen war, den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember übertrafen die Erwartungen: Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft erhöhte sich um 256.000, das schnellste Wachstum seit neun Monaten. Der Kern-VPI der USA für Dezember ließ die Hoffnung aufkommen, dass die Fed die Zinsen noch in diesem Jahr senken könnte. Für weitere Unterstützung sorgte Fed-Gouverneur Christopher Waller, der sich offen für eine Zinssenkung bereits im März zeigte und andeutete, dass drei oder vier Zinssenkungen in diesem Jahr möglich seien, sofern die Wirtschaftsdaten dies erlaubten. Dieser Ausblick fiel expansiver aus als die Zinsprognose („Dot Plot“) der Fed vom Dezember, bei der im Mittel nur zwei Zinssenkungen im Jahr 2025 erwartet wurden. In der Eurozone senkte die Europäische Zentralbank (EZB) wie erwartet erneut die Zinsen, da sich die Inflation der 2 %-Marke nähert und das Wachstum schwach bleibt. Die jüngste geldpolitische Entscheidung der EZB fiel zu einem Zeitpunkt, an dem die Wirtschaft der Eurozone zum Stillstand kam, wie vorläufige Daten von Eurostat für das vierte Quartal 2024 zeigen. In Deutschland und Frankreich, den beiden größten Volkswirtschaften der Region, fiel die Kontraktion der Wirtschaft unerwartet stark aus.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone blieb gegenüber dem Vorquartal unverändert, was eine deutliche Abschwächung gegenüber dem im dritten Quartal verzeichneten Wachstum von 0,4 % darstellt. Analysten hatten dagegen einen Anstieg von 0,1 % prognostiziert. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte um 0,2 % und damit stärker als der erwartete Rückgang um 0,1 %, während das französische BIP um 0,1 % sank und damit die Erwartungen einer Stagnation verfehlte. Italiens Wirtschaft stagnierte das zweite Quartal in Folge und verfehlte somit die Prognosen eines bescheidenen Wachstums von 0,1 %. Einige Länder der europäischen Peripherie entwickelten sich dagegen überdurchschnittlich, wobei Portugal mit einem BIP-Wachstum von 1,5 % an der Spitze lag, gefolgt von Litauen (+0,9 %) und Spanien (+0,8 %). 

In Großbritannien gaben Gilts nach Veröffentlichung der jüngsten Arbeitsmarktdaten nach. Den Daten zufolge sank die Zahl der Beschäftigten im Dezember um 47.000 (gegenüber einem prognostizierten Rückgang um 8000), während die Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis November auf 4,4 %. stieg. Dies untermauerte die Erwartung, dass die Bank of England (BoE) bei ihrer nächsten Sitzung am 6. Februar die Zinsen senken dürfte.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Staatsanleihen (in Lokalwährung)

  Rendite 10-jähriger
Anleihen in %
Gesamtrendite in % 
(1 Mon.)
Gesamtrendite in % (lfd. J.)
US-Treasuries 4,5 0,6 0,6
Bundesanleihen 2,5 -0,4 -0,4
Gilts 4,5 0,8 0,8
Quelle: Bloomberg, 31. Januar 2025

Investment-Grade-Unternehmensanleihen

An den Staatsanleihenmärkten setzte sich der Renditeanstieg vom Dezember in der ersten Januarhälfte fort. Erst die Inflationsdaten erinnerten die Marktteilnehmer daran, dass die wirtschaftlichen Fundamentaldaten nach wie vor der wichtigste Faktor für die Renditeentwicklung sind und nicht ein Übermaß an Optimismus oder Pessimismus. 

In der ersten Monatshälfte stiegen die Renditen am globalen Markt für Staatsanleihen an, da die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Trump erneute Inflationssorgen auslösten. 

Der britische Markt folgte eher der Entwicklung in den USA als in Europa, obwohl die wirtschaftlichen Herausforderungen Großbritanniens eher denen in europäischen Ländern ähneln. Neben dem starken Einfluss globaler Faktoren spielte auch die Haushaltslage Großbritanniens eine wichtige Rolle bei der Kursentwicklung britischer Gilts, da es nach wie vor Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der Finanz- und Geldpolitik gibt, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. 

Am 15. Januar reagierte der Anleihenmarkt mit Erleichterung, als die Inflation sowohl in Großbritannien als auch in den USA unerwartet niedrig ausfiel, was darauf hindeutet, dass der Preisdruck tatsächlich weiter abnimmt. 

Die Zentralbankentscheidungen entsprachen den Markterwartungen. Die Fed behielt das aktuelle Zinsniveau bei, während die EZB eine Zinssenkung vornahm – beide Schritte waren von den Anlegern erwartet worden. Auch die Bank of England senkte Anfang Februar ihren Leitzins. 

Vor diesem Hintergrund verengten sich die Kreditspreads globaler Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, wobei sich europäische Titel überdurchschnittlich entwickelten. Da sich die Staatsanleihenrenditen in der zweiten Monatshälfte erholten, erzielte das gesamte Investment-Grade-Segment eine positive Performance.

An den Märkten für Unternehmensanleihen haben sich die Spreads zwischen Titeln mit unterschiedlicher Bonität erheblich verringert. So beträgt der zusätzliche Renditeaufschlag für Anlagen in globalen Unternehmensanleihen mit BBB-Rating gegenüber ihren Pendants mit A-Rating derzeit lediglich 33 Bp. Grund dafür ist die anhaltende Nachfrage nach Unternehmensanleihen in einem Umfeld mit nach wie vor attraktiven Renditen. Eine solche Verengung der Spreads ist in verschiedenen Märkten zu beobachten. Ob man nun IG- mit HY-Anleihen oder vorrangige mit nachrangigen Finanzanleihen vergleicht – dieser Trend hält an. 

In diesem Zusammenhang gibt es überzeugende Gründe dafür, zusätzliche Risiken zu vermeiden, denn die Entschädigung für ihre Übernahme ist minimal. Wir halten es für ratsam, keine zusätzlichen Risiken einzugehen, wenn die Zusatzrenditen die möglichen Nachteile nicht rechtfertigen. 

Mit Blick auf die Zukunft, sollte trotz der Besorgnis über Trump, Zölle und Inflation nicht vergessen werden, dass wir uns immer noch in einer Phase mit restriktiver Geldpolitik befinden (die mit zeitlicher Verzögerung wirkt) und die Wachstumsverlangsamung daher anhalten dürfte. Wir räumen zwar ein, dass die Geldmenge seit 2024 allmählich wieder steigt, sie hat aber noch nicht das Niveau erreicht, das in der Vergangenheit mit dem Erreichen des Inflationsziels von 2 % vereinbar war. Wir gehen vorerst davon aus, dass sich der Inflationsdruck in Grenzen halten wird. Es bleibt jedoch wichtig, die weitere Entwicklung der Geldmenge im Auge zu behalten. 

All dies deutet darauf hin, dass die Anleihenrenditen künftig niedriger sein könnten als derzeit eingepreist. Trotz der anhaltenden Besorgnis über die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und ihre Auswirkungen auf die Inflation darf nicht vergessen werden, dass die Geldpolitik nach wie vor restriktiv ist. Wir wissen, dass geldpolitische Maßnahmen erst mit einer zeitlichen Verzögerung spürbar werden, sodass es einige Zeit dauert, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet. Daher dürfte die derzeitige Konjunkturabkühlung in nächster Zeit anhalten. 

Das Zusammenspiel von restriktiver Geldpolitik, nachhinkenden Konjunkturindikatoren und kontrolliertem Inflationsdruck deutet unserer Meinung nach auf ein Szenario hin, in dem sich Anleihen gut entwickeln.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrendite von Investment-Grade-Anleihen (IG)

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
USA IG 82 0,6 0,6
Euro IG 90 0,5 0,5
GB IG 92 1,2 1,2
Quelle: Bloomberg, 31. Januar 2025

Hochverzinsliche Unternehmensanleihen

Der globale HY-Markt erlebte einen positiven Jahresauftakt und verzeichnete im Januar eine Performance von 1,2 %. An der Spitze lagen dabei US-Hochzinsanleihen (1,4 %), die sich im Berichtsmonat besser entwickelten als EU-Hochzinsanleihen (0,7 %), was vor allem der Zinsentwicklung und einer starken Spreadverengung zuzuschreiben war. Der globale Markt für Hochzins-FRNs lag mit 0,5 % im Plus und profitierte dabei ebenfalls von einer ansehnlichen Verengung der Spreads, wenn auch bei einem geringeren Markt-Beta. 

Das makroökonomische Umfeld mit stabilem Wachstum, rückläufiger Inflation, einem robusten Privatsektor und einer langsamen Lockerung der Geldpolitik bleibt für Hochzinsanleihen günstig – ebenso wie die technische Marktverfassung (starkes Emissionsvolumen gepaart mit einer starken Nachfrage, die engere Spreads unterstützt). 

Die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen sind aus unserer Sicht solide und die technischen Marktdaten bleiben sehr stark. Zudem schrumpft der Markt für Hochzinsanleihen weiter, da die Emittenten versuchen, an anderen Märkten (an den Privatmärkten, am Kreditmarkt) Fremdkapital aufzunehmen. Dadurch verringert sich das Angebot bei einer anhaltend robusten Nachfrage weiter. 

Die Ankündigung von US-Zöllen könnte unserer Ansicht nach die Fundamentaldaten der Unternehmen in den Hintergrund drängen und dabei exportabhängige Sektoren wie die Automobilindustrie und den Maschinenbau besonders unter Druck setzen. Die inflationäre Politik der USA dürfte zudem auch zu längerfristig höheren Zinsen oder zumindest zu einer anhaltenden Volatilität der Zinserwartungen führen. Hochzinsanleihen sind eine Anlageklasse mit geringer Duration und könnten daher in gewissem Maße gegen diese Entwicklung abgeschirmt sein. Volatilität ist für aktiv verwaltete Fonds stets vorteilhaft, besonders dann, wenn Kursbewegungen, aber keine grundlegenden Veränderungen zu verzeichnen sind.

Ausblick 

  • Die Gesamtrenditen sind aus unserer Sicht im historischen Vergleich attraktiv: Trotz der relativ niedrigen Spreads sind die Renditen von Hochzinsanleihen im historischen Vergleich nach wie vor hoch. Die Rendite ist traditionell ein guter Indikator für die künftige Performance. Die aktuelle Yield-to-Worst liegt bei rund 7,0 %, sodass die Anlageklasse im Jahr 2025 durchaus das Potenzial hat, eine angemessener Wertentwicklung zu erzielen.

  • Mehr Vertrauen in die Wirtschaft: Die jüngste Konjunkturentwicklung zeigte anhaltende Stärke, wobei die Unternehmensgewinne und die Verbraucherausgaben trotz der hohen Zinsen weitgehend stabil blieben. Dieses Umfeld lässt unserer Einschätzung nach eine günstige Entwicklung der Zahlungsausfälle erwarten, was durch abnehmende Anzeichen von Marktstress untermauert wird. 

  • Die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen zeigen sich trotz der Unsicherheit widerstandsfähig: Die verbesserten Wachstumserwartungen dürften aus unserer Sicht die fundamentalen Kennzahlen weiter stützen. Bemerkenswert ist, dass der Zinsdeckungsgrad (ein Maß für die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Schulden zurückzuzahlen) zwar sinkt, da sich die Unternehmen zu höheren Zinssätzen refinanziert haben, jedoch nach wie vor deutlich über dem Niveau liegt, bei dem sich Analysten normalerweise Sorgen um die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen machen würden.

  • Potenzial für attraktive Performance im Jahr 2025: Angesichts des starken Carry und der erwarteten niedrigen Ausfallraten ist unseres Erachtens in den nächsten 12 Monaten eine Performance im mittleren bis hohen einstelligen Bereich möglich. Da sich der Index zunehmend dem Nennwert annähert, wird die Effektivrendite (derzeit ca. 7 %) zu einem besseren Indikator für die Gesamtrendite im kommenden Jahr.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Hochzinsanleihen

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
USA HY 268 1,4 1.,4
Euro HY 310 0,7 0,7
Quelle: Bloomberg, 31. Januar 2025

Schwellenländeranleihen

Nicht abgesicherte Staatsanleihen in Lokalwährung zählten zu den festverzinslichen Vermögenswerten mit der stärksten Performance. Auch Hartwährungs-Staatsanleihen verzeichneten solide Kursgewinne und übertrafen damit den US-Hochzinsmarkt. Unter den LC-Anleihen entwickelten sich Titel aus Lateinamerika am besten, wobei Brasilien und Kolumbien besonders gut abschnitten. Im Segment der HC-Staatsanleihen lag Afrika an der Spitze, während Asien und der Nahe Osten trotz positiver Wertentwicklung zurückblieben. Diese Performancedynamik hing eng mit der Entwicklung der Spreads im Laufe des Monats zusammen. Sowohl die Zins- als auch die Spreadentwicklung sorgte in den Indizes für HC-Staats- und -Unternehmensanleihen für eine positive Performance. Die Spreads verengten sich zu Jahresbeginn, wenn auch mit einer gewissen Volatilität und Unterschieden zwischen HY- und IG-Papieren. Die Spreads für auf Hartwährung lautende IG-Staatsanleihen weiteten sich im Januar leicht aus. Insgesamt schnitten HY-Staats- und HY-Unternehmensanleihen besser ab als die IG-Pendants innerhalb ihrer jeweiligen Benchmarks. Trotz der positiven Wachstumsaussichten und der verbesserten Inflationsentwicklung in vielen Schwellenländern bleibt die Stimmung nach den US-Wahlen gedämpft, auch wenn die Fed ihren Zinssenkungszyklus eingeleitet hat – eine Entwicklung, die normalerweise als positiver Wendepunkt für Schwellenländeranleihen angesehen wird. 

Die Unsicherheit, die mit der Rückkehr Donald Trumps auf die Weltbühne einhergeht, ist bereits deutlich spürbar. Im Januar verstärkte Trump seine Forderung nach Zöllen auf Importe aus Mexiko, Kanada und China. Ab dem 1. Februar sollen Zölle von 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada und von 10 % auf Waren aus China erhoben werden. Vereinzelte Verkaufswellen an den Märkten hatten jedoch nur einen begrenzten Umfang, was darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Einführung von Zöllen möglicherweise nicht von langer Dauer ist, falls die betroffenen Länder Maßnahmen ergreifen, um Trumps Bedenken auszuräumen. Die Aufmerksamkeit wird sich bald auf andere Länder oder Handelsblöcke verlagern, die für Trump in den Fokus rücken könnten, zumal sich der US-Präsident bereits intensiver darum bemüht, Zölle auf Importe aus der EU zu erheben. Die Auswirkungen der Zölle werden sich nicht nur auf die Schwellenländer beschränken, auch die Verbraucher in den USA dürften davon betroffen sein. Die Zölle auf mexikanische Waren werden die Autopreise schätzungsweise um 3000 US-Dollar erhöhen, und die Handelsbeziehungen zwischen den USA, Mexiko und Kanada dürften sich verschlechtern, was für beide Seiten von Nachteil sein wird.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Schwellenländeranleihen

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
Staatsanleihen in Lokalwährung k. A. 2,1 2,1
Staatsanleihen in Hartwährung 317 1,4 1,4
Unternehmensanleihen in Hartwährung 247 0,8 0,8
Quelle: Bloomberg, 31. Januar 2025

Währungen

In einem Monat, der von einer allgemeinen Abwertung des US-Dollar geprägt war, entwickelten sich lateinamerikanische Währungen besonders gut, wobei sich der brasilianische Real von einer Phase der Underperformance erholte. Währungen, die gegenüber dem US-Dollar abwerteten, gerieten in der Regel aufgrund von länderspezifischen Negativfaktoren unter Druck. Der kanadische Dollar und der mexikanische Peso gehörten im Januar zu den Währungen mit der schwächsten Wertentwicklung. Der kanadische Dollar schnitt unter den G10-Währungen am schlechtesten ab, was die anhaltende Androhung von Zöllen seitens der US-Regierung unter Donald Trump widerspiegelt.

Im Zuge der allgemeinen Erholung der südkoreanischen Finanzmärkte nach den politischen Turbulenzen im Dezember legte auch der südkoreanische Won wieder zu. Der japanische Yen entwickelte sich aufgrund der Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die Bank of Japan positiv und schnitt im Berichtsmonat unter den G10-Währungen am besten ab. 

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Wichtige Währungspaare

  Veränderung in % (1 Mon.) Veränderung in % (lfd. J.)
GBP/USD -1,0 -1,0
GBP/EUR -1,0 -1,0
EUR/USD 0,1 0,1
Quelle: Bloomberg, 31. Januar 2025

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Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst werden.

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