Gesamtrenditen von Staatsanleihen (in Lokalwährung)
Rendite 10-jähriger Anleihen in % | Gesamt-rendite in % (1 Mon.) | Gesamt-rendite in % (lfd. J.) | |
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US-Treasuries | 4,2 | 2,2 | 2,8 |
Bundesanleihen | 2,4 | 0,6 | 0,2 |
Gilts | 4,5 | 0,8 | 1,6 |
Anleihen
13 min zu lesen 13 März 25
Neben der Inflationsunsicherheit war im Februar auch eine Abnahme des Verbrauchervertrauens zu verzeichnen. Gemäß dem Index des US Conference Board sank das Verbrauchervertrauen um sieben Punkte auf 98,3, der größte monatliche Rückgang seit August 2021. Die Erwartungskomponente des Index (die die kurzfristigen Erwartungen der Verbraucher in Bezug auf Einkommen, Wirtschaft und Arbeitsmarkt misst) fiel dabei erstmals seit Juni 2024 unter ein Niveau von 80 (Werte unter 80 können auf eine bevorstehende Rezession hindeuten). Diese Faktoren weckten Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums und der Politik der Regierung Trump. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen sank im Berichtsmonat aufgrund der zunehmenden Wachstumssorgen um 33 Basispunkte (Bp.) auf 4,21 %. An den Märkten sind nun zwei Zinssenkungen der Fed um jeweils 25 Bp. bis September eingepreist.
Vor diesem Hintergrund weiteten sich die Kreditspreads globaler Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) aus – erst zum dritten Mal in den vergangenen 16 Monaten. Die europäischen Spreads entwickelten sich weiter überdurchschnittlich und beendeten den Monat unverändert, während sich die Spreads in den USA und Großbritannien leicht ausweiteten. Da sich die Spreads der einzelnen Regionen in den letzten Monaten angeglichen haben, haben sich ihre Bandbreiten deutlich verringert. Trotz der Spreadausweitung beendeten alle Märkte den Monat im Plus, was dem Rückgang der Renditen von Staatsanleihen zu verdanken war.
Die globalen Märkte für Hochzinsanleihen (HY) verzeichneten im Monatsverlauf eine positive Performance von 0,9 %. HY-Titel aus Schwellenländern (Emerging Markets, EM) lagen dabei dank des Rückgangs der USD-Zinsen und stabiler Spreads mit 1,4 % an der Spitze, gefolgt von europäischen (1,1 %) und US-Hochzinsanleihen (0,7 %). Im Februar weiteten sich die Spreads von US-Hochzinsanleihen aufgrund der Besorgnis über die Handelszölle und die Abschwächung des Wachstums um etwa 20 Bp. auf 287 Bp. aus. Die Spreads europäischer Hochzinsanleihen verengten sich dagegen um 10 bis 15 Bp., was auf die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und eine mögliche Lösung des Konflikts in der Ukraine zurückzuführen ist.
In den Schwellenländern erzielten Staatsanleihen in Lokalwährung (LC) im Monatsverlauf eine Performance von 0,7 % (2,7 % seit Jahresbeginn), während Staatsanleihen in Hartwährung (HC) um 1,6 % (3,0 % seit Jahresbeginn) und HC-Unternehmensanleihen um 1,5 % (2,4 % seit Jahresbeginn) zulegten. Die Gesamtrenditen der Indizes für HC-Staats- und -Unternehmensanleihen fielen zwar ähnlich aus, die zugrunde liegenden Einflussfaktoren unterschieden sich jedoch aufgrund der jeweiligen Marktmerkmale. In beiden Marktsegmenten wirkte sich die Performance der US-Treasuries positiv aus, wobei HC-Staatsanleihen aufgrund ihrer längeren Duration stärker profitierten. Der Performanceeffekt der Spreadentwicklung war bei Unternehmensanleihen positiv, bei Staatsanleihen dagegen negativ, was die niedrigere durchschnittliche Kreditqualität im Index für Staatsanleihen widerspiegelt.
Nach einigen langweiligen Inflationsberichten kam endlich wieder etwas Spannung auf. Dieses Mal fielen die Daten überraschend hoch aus. Die US-Inflation übertraf im Januar die Erwartungen der Ökonomen und lag im Jahresvergleich bei 3,0 %, gegenüber den erwarteten 2,9 %. Auch die am VPI gemessene Kerninflation fiel mit einem Anstieg um 3,3 % höher aus als die Prognose von 3,1 %. Ende 2024 stellten wir fest, dass die Inflation einigermaßen vorhersehbar geworden war, und deuteten an, dass sich dieser Trend im Jahr 2025 ändern würde – und das tat er auch. Für Inflationsprognosen ist der Januar immer ein schwieriger Monat. Zuzuschreiben ist dies einer Kombination aus saisonalen Faktoren und Änderungen der Gewichtungen, die bei der Erstellung des Inflationsindex verwendet werden (diese Änderungen werden einmal im Jahr vorgenommen und spiegeln die Entwicklung der Verbrauchsmuster wider).
Einige Aspekte dieses Inflationsberichts sind besonders hervorzuheben:
Um ein besseres Gefühl für die künftige Entwicklung zu bekommen, konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Komponenten der Inflation und deren Ursachen.
Die erste und wohl wichtigste Kategorie im Inflationskorb sind die Mieten. Wir haben dieses Thema bereits ausführlich diskutiert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Mietinflation, auf die ein erheblicher Teil des Inflationskorbs entfällt, weiter verlangsamen dürfte, sodass die Gesamtinflation nicht viel weiter steigen kann.
Die zweite Kategorie, die oft als Super-Kerninflation bezeichnet wird, umfasst Kerndienstleistungen ohne Mieten. Diese Kategorie wird stark von den Löhnen beeinflusst, da die Arbeitskosten ein wichtiger Faktor für diese Sektoren sind. Die Fed konzentriert sich stark auf diesen Indikator, da eine Lohn-Preis-Spirale hier am ehesten entstehen würde. Im Moment scheint es keinen Grund zu besonderer Besorgnis zu geben. Die Super-Kerninflation ist zwar nach wie vor hoch, bewegt sich aber langsam in die richtige Richtung und wird dies wahrscheinlich auch weiterhin tun, da sich der Arbeitsmarkt abschwächt und das Lohnwachstum nachlässt.
Die letzte Kategorie bilden die Kerngüter, die unter den drei Hauptkategorien mit Abstand die größte Schwankungsanfälligkeit aufweisen. Nach einer jährlichen Inflationsrate von 12,5 % im Jahr 2022 fielen die Kerngüter im Jahr 2023 wieder in den Deflationsbereich zurück und verzeichnen nun ein nahezu stabiles Preisniveau. Da die US-Wirtschaft weitgehend von Importgütern abhängt, ist der US-Dollar hier der wichtigste Einflussfaktor. Ein schwächerer US-Dollar hat zur Folge, dass die Importe teurer werden, was die Inflation von Kerngütern weiter nach oben zieht. Demgegenüber wird ein stärkerer US-Dollar wahrscheinlich einen Abwärtsdruck auf die Preise von Kerngütern ausüben. In dieser Kategorie könnte weitere Volatilität bevorstehen, vor allem wenn Zölle eingeführt werden. Doch solange der US-Dollar stark bleibt, ist eine nennenswerte Inflation bei Kerngütern unwahrscheinlich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die allgemeine Inflationsentwicklung trotz der zuletzt unerwartet hohen Daten nicht wesentlich geändert hat. Die Inflation liegt zwar immer noch über dem Zielwert, scheint aber vorerst unter Kontrolle zu sein.
Der Inflationsbericht für Januar wurde wahrscheinlich durch einmalige Faktoren und einige technische Anpassungen beeinflusst. Unserer Ansicht nach wird der Bericht für Februar wahrscheinlich ein freundlicheres Bild zeichnen.
Trotz der Befürchtungen hinsichtlich der US-Zölle wurde im Februar die für Kanada und Mexiko gesetzte Frist in letzter Minute verlängert, sodass sich die Einführung der Zölle um einen Monat verzögerte. Die Einfuhrzölle von 10 % auf chinesische Waren traten jedoch in Kraft. Aufgrund der Gefahr höherer Zölle nahmen die Inflationsängste im Februar weiter zu, und der VIP fiel unerwartet hoch aus. Daher preisten die Anleger für das kommende Jahr eine deutlich höhere Inflation ein, und der einjährige Inflationsswap stieg im Monatsverlauf um 27 Bp. auf 2,92 %.
Neben dem schwächeren Verbrauchervertrauen weckten diese Faktoren Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums und der Politik der Regierung Trump.
In der Eurozone entsprach der Ausgang der Wahl zum Deutschen Bundestag weitgehend den Meinungsumfragen. Dadurch verbesserten sich die Wachstumsaussichten in der Eurozone, da nun höhere Verteidigungsausgaben und eine lockerere Finanzpolitik erwartet werden. Auch die größere Hoffnung auf einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine unterstützte die Wachstumserwartungen für die Region. Dadurch sanken die Renditen europäischer Staatsanleihen weniger stark als die Renditen in den USA, wobei die höher rentierenden italienischen Anleihen mit einer Performance von 0,7 % stärker abschnitten als deutsche Bundesanleihen (+0,6 %).
In Großbritannien stieg der Gesamt-VPI im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 % (nach zuletzt 2,5 %), was auf das Ende des Preisrückgangs bei Flugreisen, die Mehrwertsteuer auf private Schulgebühren und die steigenden Preise für Kerngüter und Lebensmittel zurückzuführen ist. Es gab jedoch einige positive Signale bei den zugrunde liegenden Dienstleistungen. Die Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) gaben im Monatsverlauf geringfügig auf 4,48 % nach.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Rendite 10-jähriger Anleihen in % | Gesamt-rendite in % (1 Mon.) | Gesamt-rendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
US-Treasuries | 4,2 | 2,2 | 2,8 |
Bundesanleihen | 2,4 | 0,6 | 0,2 |
Gilts | 4,5 | 0,8 | 1,6 |
Quelle: Bloomberg, 28. Februar 2025
Anfang Februar wurde erwartet, dass handelspolitische Entscheidungen die Schlagzeilen beherrschen würden. Das war tatsächlich der Fall, doch auch allgemeine geopolitische Entwicklungen spielten eine Rolle. Die ursprünglichen Pläne der USA, Zölle in Höhe von 25 % auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, wurden nach Gesprächen zwischen den jeweiligen Regierungen vorübergehend auf Anfang März verschoben. Einfuhrzölle von 10 % auf chinesische Waren wurden dagegen eingeführt. Gegen Ende des Monats kündigten die USA Zölle nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit an, die ab April in Kraft treten sollen. Dabei wollen die USA von anderen Ländern die gleichen Zölle erheben, die diese für US-Waren in Rechnung stellen. Es gibt zwar mehrere mildernde Faktoren, die verhindern könnten, dass die Einführung von Zöllen zu spürbarem Inflationsdruck führt. Dennoch wird ein eskalierende Handelskrieg das weltweite Wirtschaftswachstum sowie das Verbrauchervertrauen und das Geschäftsklima mit hoher Wahrscheinlichkeit belasten. Tatsächlich fiel der Verbrauchervertrauensindikator des Conference Board auf ein Achtmonatstief, und risikoreichere Anlagen gerieten in der zweiten Monatshälfte unter Druck.
Im Februar nahm die US-Regierung zudem Verhandlungen mit Russland über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine auf. An diesen Verhandlungen waren weder die Ukraine noch Vertreter Europas beteiligt; der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besuchten anschließend jedoch das Oval Office, wo die russische Aggression ausführlich diskutiert wurde. Leider wurde Selenskyj dabei von der US-Regierung unerwartet unter starken Druck gesetzt und die Gespräche wurden abgebrochen, was die weiteren Verhandlungen erschwert.
In Deutschland hatte die Wahl zum Bundestag zur Folge, dass die CDU/CSU-Fraktion Sondierungsgespräche mit der SPD zur Bildung einer neuen Regierung aufnahm. Zusammen würden beide Parteien zwar über eine Mehrheit verfügen, doch es ist fraglich, ob sie sich genügend Unterstützung von anderen Parteien sichern können, um die für Verfassungsänderungen erforderliche Zweidrittelmehrheit zu erreichen – was insbesondere mit Blick auf mögliche Anpassungen der Schuldenbremse für die Finanzmärkte von Bedeutung ist.
Vor diesem Hintergrund weiteten sich die Kreditspreads globaler IG-Anleihen aus – erst zum dritten Mal in den vergangenen 16 Monaten. Die europäischen Spreads entwickelten sich weiter überdurchschnittlich und beendeten den Monat unverändert, während sich die Spreads in den USA und Großbritannien ausweiteten. Da sich die Spreads der einzelnen Regionen in den letzten Monaten angeglichen haben, haben sich ihre Bandbreiten deutlich verringert. Trotz der Spreadausweitung beendeten alle Märkte den Monat im Plus, was dem Rückgang der Renditen von Staatsanleihen zu verdanken war.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kredit-spread (Bp.) | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
US IG | 88 | 2,0 | 2,6 |
Euro IG | 90 | 0,6 | 1,1 |
GB IG | 97 | 0,5 | 1,7 |
Quelle: Bloomberg, 28. Februar 2025
Die globalen Hochzinsmärkte entwickelten sich im Februar positiv und verzeichneten eine Performance von 0,9 %, wobei die einzelnen Regionen unterschiedlich abschnitten. Hochzinsanleihen aus Schwellenländern lagen dank der sinkenden US-Dollar-Zinsen und der unveränderten Spreads an der Spitze (+1,4 %), gefolgt von europäischen (+1,1 %) und US-amerikanischen Hochzinsanleihen (+0,7 %). Seit Jahresbeginn hat der globale HY-Markt um 2,1 % zugelegt.
Die Spreads von US-Hochzinsanleihen weiteten sich in der zweiten Februarhälfte aufgrund der Besorgnis über die Zölle und die Abschwächung des Wachstums aus und beendeten den Monat bei 287 Bp. (ca. +20 Bp.). Die Spreads europäischer HY-Titel entwickelten sich im Berichtsmonat dagegen sehr gut und verengten sich dank der Aussicht auf Zinssenkungen der EZB und eine mögliche Lösung im Ukraine-Konflikt um weitere 10 bis 15 Bp.
Die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen sind solide und die technischen Marktdaten bleiben sehr stark. Zudem schrumpft der Markt für Hochzinsanleihen weiter, da die Emittenten versuchen, an anderen Märkten (an den Private Markets, am Kreditmarkt) Fremdkapital aufzunehmen. Dadurch verringert sich das Angebot bei einer anhaltend robusten Nachfrage weiter.
Im Februar hat sich die Marktstimmung deutlich verändert, insbesondere in den USA. Angesichts erster Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung sollte nicht vergessen werden, dass die Kurse risikoreicherer Anlagen noch vor einem Monat auf Rekordniveau lagen. Die Marktteilnehmer haben sich an gute Nachrichten gewöhnt, sodass bereits leicht negative Nachrichten Verkaufswellen auslösen. Wir werden wahrscheinlich noch weitere Korrekturen erleben, während sich die Konjunktur- und Markterwartungen neu justieren und ein Gleichgewicht finden.
Mit Blick auf die Zukunft gibt es nach wie vor gute Gründe für eine Anlage in Hochzinsanleihen, wenn auch mit einer gewissen Vorsicht und einer sorgfältigen Titelauswahl. Erstens deuten die Wirtschaftsdaten nicht auf eine Rezession hin, und die jüngste Schwäche zeigt sich eher in Stimmungsindikatoren als in harten Fakten. Zweitens haben die Zentralbanken jetzt selbst im Fall einer Wachstumsabschwächung erheblichen Spielraum, um die Zinsen zu senken und die Wirtschaft zu stützen. Und drittens haben sich die Märkte in diesem Jahr gegenüber verschiedenen Risiken, darunter Zölle und die geopolitische Entwicklung, bereits als sehr widerstandsfähig erwiesen. Dies deutet darauf hin, dass ein viel größerer Schock erforderlich wäre, um eine massive Verkaufswelle auszulösen.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kreditspread (Bp.) | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
US HY | 287 | 0,7 | 2,0 |
Euro HY | 297 | 1,1 | 1,7 |
Quelle: Bloomberg, 28. Februar 2025
Während die Gesamtperformance der Indizes für HC-Staatsanleihen und -Unternehmensanleihen ähnlich ausfiel, gab es Unterschiede zwischen den Einflussfaktoren dieser Entwicklung, die die unterschiedlichen Merkmale der Märkte widerspiegeln. Die Performance von US-Treasuries wirkte sich auf beide Segmente positiv aus, der Index für HC-Staatsanleihen profitierte dabei jedoch aufgrund seiner deutlich längeren Duration stärker. Der Performanceeffekt der Spreadentwicklung war bei Unternehmensanleihen positiv, bei Staatsanleihen dagegen negativ, was die niedrigere durchschnittliche Kreditqualität im Index für Staatsanleihen widerspiegelt. Da sich die Zinsen positiv entwickelten, die Spreads sich jedoch ausweiteten, schnitten die IG-Segmente der Benchmark besser ab als die HY-Segmente. Der Index für Lokalwährungsanleihen tendierte dank der Abwertung des US-Dollars aufwärts. Der asiatische Markt blieb dabei jedoch zurück, da er auf Währungsebene durch die Ausstrahlungseffekte der auf chinesische Waren verhängten Zölle belastet wurde. Dagegen entwickelt sich Lateinamerika in dieser Hinsicht nach wie vor überdurchschnittlich.
Die anhaltende Ungewissheit aufgrund der US-Politik, insbesondere in Bezug auf Zölle, schlug im Februar negativ zu Buche. Die Märkte lassen jedoch Anzeichen dafür erkennen, dass sie die kurzfristigen Schlagzeilen ignorieren und sich stattdessen auf die tatsächlichen Maßnahmen konzentrieren. Die Schwellenländer werden weiterhin durch die Unsicherheit belastet. Für sich genommen scheinen sie in einer recht guten Lage zu sein, haben aber ständig mit Gegenwind aus den USA zu kämpfen. Donald Trump weitete auch den potenziellen Anwendungsbereich der Handelszölle aus, indem er erwog, nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit von anderen Ländern die gleichen Zölle zu erheben, die diese für US-Waren in Rechnung stellen. Zudem schlug er einen Zoll von 25 % auf alle Aluminium- und Stahleinfuhren in die USA vor. Dies verstärkte letztlich die Besorgnis, dass diese Politik möglicherweise die Inflation anheizt, was die Fähigkeit der Fed, die Zinsen spürbar zu senken, beeinträchtigen könnte.
Die gute Nachricht in den Schwellenländern ist, dass die Inflation weitgehend unter Kontrolle bleibt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen wie Brasilien und Chile, die nach Ende des ersten Inflationsdrucks im Anschluss an die Pandemie besonders schnell die Zinsen senkten. Zudem wird ein starkes Wirtschaftswachstum erwartet, wobei sich die Differenz zwischen Schwellen- und Industrieländern weiter ausweiten dürfte, auch aufgrund der bescheidenen Wachstumsprognosen für Europa. Unternehmensanleihen aus Schwellenländern sind in guter Verfassung: Ihre Fundamentaldaten sind aus unserer Sicht günstig, zumal im Hochzinssegment relativ geringe Ausfallraten zu erwarten sind. Auch Staatsanleihen beurteilen wir insgesamt positiv, und in naher Zukunft sind in diesem Segment keine Ausfälle zu erwarten.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kredit-spread (Bp.) | Gesamt-rendite in % (1 Mon.) | Gesamt-rendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
Staatsanleihen in Lokalwährung | k. A. | 0,7 | 2,7 |
Staatsanleihen in Hartwährung | 331 | 1,6 | 3,0 |
Unternehmens-anleihen in Hartwährung | 253 | 1,5 | 2,4 |
Quelle: Bloomberg, 28. Februar 2025
Der US-Dollar schwankte im Monatsverlauf in beide Richtungen, wie der DXY-Index zeigt. Zunächst gab der Dollar-Index gegen Mitte des Monats um 1,8 % nach, konnte sich jedoch wieder etwas erholen und beendete den Monat mit einem Minus von nur 0,7 %. Auslöser für die Erholung war vor allem die erneute und verstärkte Debatte über Zölle und die mögliche Ausweitung ihres Anwendungsbereichs. Zölle gelten an den Märkten als inflationsfördernd, und ihre mögliche Einführung könnte die Geldpolitik der Fed erheblich beeinflussen. Wenn die Inflation ansteigt oder stabil bleibt, könnte es der Fed schwerfallen, die Zinsen zu senken. Die Fed könnte die Auswirkungen der Zölle aber auch als vorübergehend betrachten und sie bei ihren geldpolitischen Überlegungen außer Acht lassen.
Aufgrund der Diskussionen über Zölle konnten der kanadische Dollar und der mexikanische Peso einen Teil ihrer Verluste vom Januar wettmachen. Dies war darauf zurückzuführen, dass US-Präsident Trump die Einführung von Zöllen auf Einfuhren aus diesen beiden Ländern zunächst verschob, obwohl er später erklärte, dass die Zölle wahrscheinlich im März in Kraft treten würden. Der japanische Yen wertete weiter auf, ebenso wie einige lateinamerikanische Währungen, die sich 2024 im Allgemeinen unterdurchschnittlich entwickelt hatten. Bemerkenswert ist, dass sich der russische Rubel zur Währung mit der besten Wertentwicklung seit Jahresbeginn entwickelt hat. Dies kann auf die Bemühungen von Donald Trump um eine Beendigung des anhaltenden Konflikts zurückgeführt werden, die zwar keine sofortige Lösung der Situation herbeiführen, aber letztlich zur Aufhebung der Sanktionen führen könnten.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Veränderung in % (1 Mon.) | Veränderung in % (lfd. J.) | |
---|---|---|
GBP/USD | 1,5 | 0,5 |
GBP/EUR | 1,4 | 0,3 |
EUR/USD | 0,1 | 0,2 |
Quelle: Bloomberg, 28. Februar 2025
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Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst werden.