Private Assets
6 min zu lesen 27 Nov. 23
Private Credit wurde früher eher als Nischenmarkt angesehen, doch in den letzten Jahren ist die Anlageklasse deutlich gewachsen. Heute bildet sie eine wichtige Finanzierungsquelle für kleinere Unternehmen, die keinen Zugang zu traditionellen Kreditkanälen haben.
Es wird erwartet, dass die Kreditvergabe durch Nicht-Banken weiter zunehmen wird. Ende 2020 lag das Marktvolumen bei 875 Mrd. US-Dollar (AuM). Bis Ende 2027 könnten es auf 2,3 Billionen US-Dollar steigen. Das wäre ein schnelleres Wachstum als der Gesamtmarkt der alternativen Anlagen, prognostiziert der Investmentdaten-Spezialist Preqin.1
Eine Reihe von Faktoren hat das Wachstum des Volumens von Privatkrediten angetrieben. Die Weltfinanzkrise 2008/2009 zog eine Kombination aus strengerer Regulierung und größerer Risikoaversion nach sich. Als Folge davon haben sich die Banken aus der kundenspezifischen Kreditvergabe zurückgezogen. In diese Lücke sind Nicht-Banken vorgestoßen – mit flexiblen und auf die Unternehmen zugeschnittenen Krediten.
In einer Welt der Nullzinsen und niedrigen Anleiherenditen wurden die Investoren auch von den relativ hohen Erträgen angezogen, die Private Credit im Vergleich zur Kreditvergabe durch Banken bietet. Hinzu kamen die potenziellen Diversifizierungsvorteile einer typischerweise unkorrelierten und relativ niedrig volatilen Anlageklasse. Dies hat die Nachfrage nach Private Credit ebenfalls angetrieben.
Mit der Ausweitung des Marktes verbreitert sich die Investorenbasis über die traditionellen institutionellen Adressen hinaus. Der Marktzutritt wird einfacher, und neue Fondsstrukturen öffnen die Türen zu potenziellen Chancen im gesamten Private Credit-Spektrum.
Ein charakterisches Merkmal des Private Credit-Marktes ist, dass der Großteil der Kredite variabel verzinst wird. Die Anlageklasse konnte Investoren daher auch vor den aggressiven Zinserhöhungen abschirmen, welche in den letzen beiden Jahren zu verzeichnen waren.
Eine der Herausforderungen in einem Umfeld höherer Zinssätze ist es, nachhaltig reale Erträge zu erzielen. Private Credit könnte eine praktikable Lösung bieten – sowohl für den langfristigen als auch für den kurzfristigen Bedarf. Dabei sorgt die Laufzeitneutralität in beide Richtungen für ein gewisses Maß an „Versicherung“.
Auf der einen Seite sind die Realerträge vor steigenden Zinsen geschützt: aufgrund der variablen Verzinsung der zugrunde liegenden Vermögenswerte mit einer historisch starken positiven Korrelation zur Inflation. Auf der anderen Seite wird der Ertragsstrom häufig durch Zinsuntergrenzen geschützt; er kann also nicht unter null Prozent sinken. Bei einer niedrigen oder sogar negativen Verzinsung ist das ein weiterer Mehrwert, da die Nominalerträge nicht durch negative Zinssätze aufgezehrt werden.
Höhere Kreditkosten könnten die Unternehmen unter Druck setzen. Doch auch in diesem Punkt könnte die Private Credit-Anlageklasse den Investoren helfen, durch eine möglicherweise schwierige Zeit zu steuern. Viele Kreditnehmer auf Unternehmens- und Verbraucherseite sind zu Beginn dieser Inflationsperiode in einer recht guten Verfassung. Bei schwächeren Unternehmen jedoch könnten die höheren Zinsverpflichtungen nach der „Normalisierung“ der Leitzinsen eine Welle von Zahlungsausfällen auslösen.
Es handelt sich jedoch um ein komplexes Umfeld. Viele der Unternehmen haben bereits erfolgreich kurzfristige Verbindlichkeiten refinanziert, so dass sie auf höhere Finanzierungskosten vorbereitet sein könnten.
Ein sich wandelnder makroökonomischer Rahmen und veränderte Marktbedingungen machen deutlich, wie wichtig vorausschauendes Handeln für Private Debt-Investoren ist. Sie müssen die sich verändernden Risikofaktoren immer wieder neu bewerten und vor allem bei der Kreditauswahl umsichtig vorgehen. Letztlich ist eine sorgfältige Kreditauswahl entscheidend für eine nachhaltige Wertgenerierung bei der Kreditvergabe an kleinere und weniger etablierte Unternehmen.
Warum haben Investoren eine Allokation in Private Credit in Betracht gezogen? Einer der Hauptgründe ist, dass die Anlageklasse sehr vielfältig ist. Daher kann sie ein flexibles Engagement in alternative und differenzierte Arten von Zinstiteln bieten.
Werden die Schuldtitel sorgfältig ausgewählt und strukturiert, müssen Investoren nicht unbedingt ein übermäßiges Risiko eingehen, um eine gute Rendite zu erzielen und ihr risikobereinigtes Ertragspotenzial insgesamt zu verbessern.
Dabei bleibt eine eingehende Prüfung wichtig: Welche Bereiche des Marktes sind angemessen entwickelt? Welche ermöglichen mit Blick auf die individuellen Risikofaktoren eines Investors eine Diversifikation? Und wo kann ein gesundes Renditeplus im Vergleich zu öffentlichen Anlagen erreichbar sein? Mit einer Gesamtrendite von schätzungsweise 10 % kann Private Credit derzeit eine potenziell attraktive Anlagemöglichkeit darstellen.
Private Credit stellt also eine attraktive Anlagemöglichkeit für risikobereinigte Renditen mit einem Aufschlag gegenüber den liquideren öffentlichen Pendants. Hinzu kommt eine geringere Korrelation zu anderen Anlageklassen und damit eine geringere Marktvolatilität – besonders in Phasen des Abschwungs, in denen die Korrelationen tendenziell steigen. Die Renditen sind weder von kurzfristigen makroökonomischen Dynamiken noch von Kursentwicklungen abhängig. Die meisten Private Credit-Anlagen werden bis zur Fälligkeit gehalten und profitieren von einer langfristigen Kapitalallokation durch die Investorenbasis.
Eine bemerkenswerte Entwicklung auf dem Private Credit-Markt ist die jüngste Ausweitung über die traditionelle Basis institutioneller Investoren hinaus. Die sich ständig weiterentwickelnde Regulierung hat Investoren mit der Einführung von Produkten wie European Long-Term Investment Funds (ELTIF) den Zugang erleichtert. Die ELTIF sind eine Unterkategorie der alternativen Investmentfonds in der EU.
Der M&G Corporate Credit Opportunities ELTIF wurde im Oktober 2023 aufgelegt. Er soll einen einfachen und transparenten Zugang zum umfangreichen Angebot in dieser Anlageklasse eröffnen. Der Fonds verfolgt einen einfachen und diversifizierten Ansatz; er investiert in Anleihen und Darlehen aus dem gesamten Private Credit-Spektrum.
Der Fonds kann flexibel in liquide Bereiche – also Senior Loans und hochverzinsliche Anleihen – sowie in illiquide Unternehmenskredite investieren, also in Direktkredite und nachrangige Kredite. Dabei kann er seine Allokationen anpassen mit dem Ziel, in verschiedenen Marktlagen mögliche Chancen zu nutzen. 70-85 % des Portfolios sind in der Regel im liquiden Bereich investiert, die restlichen 15-30 % in illiquiden Vermögenswerten.
Die Strategie zielt mittelfristig auf Renditen von +5-6 % über Euribor (brutto); die potenziellen Bruttorenditen liegen also bei schätzungsweise 9-10 % (Stand: Ende Oktober 2023).
Bitte beachten Sie, dass der Fonds von Natur aus illiquide ist, da er langfristig investiert. Für Investoren ist dies eine Anlage mit geringer Liquidität. Der Fonds ist unter Umständen nicht für Investoren geeignet, die ein solch langfristiges und illiquides Engagement nicht eingehen können. Es wird eine Haltedauer von 10 Jahren empfohlen. Wenn Rücknahmeanträge nicht erfüllt werden, muss der Investor möglicherweise eine längere Haltedauer in Kauf nehmen als zum Zeitpunkt der Erstanlage vorgesehen.
Investoren sollten nur einen kleinen Teil ihres Gesamtportfolios in einen ELTIF investieren. Die Zielrenditen sind nicht garantiert.
Wie lassen sich bei Private Credit im Unternehmensbereich die besten Möglichkeiten finden? Eine Voraussetzung für erfolgreiche Investitionen sind starke, etablierte Beziehungen zu Firmeneigentümern und spezialisierten Marktteilnehmern. M&G ist einer der größten Private Credit-Investoren in Europa. Der Fonds profitiert von der Expertise eines Teams, das sich auf Entwicklung, Analyse und Fondsmanagement bei Private Credit spezialisiert hat und Anlagechancen im gesamten Spektrum ausfindig machen kann.
Ein wichtiger Teil des Anlageprozesses ist die Kreditauswahl, doch auch die Bewertung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) ist ein integraler Bestandteil. Einer der Vorteile von Private Credit ist, dass die Kreditgeber oft enge Beziehungen zu den Kreditnehmern unterhalten. Dies ermöglicht ein besseres Monitoring, mehr Transparenz und in einigen Fällen auch eine stärkere Einflussnahme. Die Kreditgeber sind so in einer guten Position, um mit den Unternehmen über ESG-Fragen zu sprechen. Sie können die Kreditnehmer ermutigen, ESG-Fragen zu berücksichtigen – oder dies sogar in den Bedingungen der Privat Debt-Vereinbarung festschreiben.
Als ELTIF ermöglicht die Strategie Investoren einen breiteren Zugang zu Private Credit-Instrumenten, welche früher nur den größten Marktteilnehmern offenstanden. Dies ist Teil des Prozesses einer „Demokratisierung“ von Private Assets: Neue, flexible und liquide Fondsstrukturen öffnen die Tür zu den attraktiven Möglichkeiten bei Private Credit und Private Equity.
So kann der Fonds beispielsweise monatliche Liquidität für Zeichnungen und vierteljährliche Liquidität für Rücknahmen bieten (vorbehaltlich von Kündigungsfristen).2 Es gibt keine verzögerte Drawdown-Periode, da die gezeichneten Beträge am ersten Tag investiert werden. Der M&G Corporate Credit Opportunities ELTIF hat eine Laufzeit von 50 Jahren; diese kann um bis zu ein Jahr verlängert werden.
Diese Merkmale machen die Strategie zu einer klaren, einfachen und zugleich innovativen Lösung, die Investoren den Zugang zu einer spannenden und wachsenden Anlageklasse erleichtert.
1 Preqin, “Global report 2023: Private debt”, (preqin.com), Januar 2023.
[Zitiert nach: Private credit: A diverse and versatile toolkit for investors (mandg.com)]
2 Weitere Einzelheiten zu den Verfahren und Bedingungen für Rücknahmen entnehmen Sie bitte den ELTIF-Richtlinien für Rücknahmen.
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Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben.