Rendite 10-jähriger Anleihen in % | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
US-Treasuries | 3,9 | 3,4 | 3,9 |
Bundesanleihen | 2,0 | 3,4 | 5,1 |
Gilts | 3,5 | 5.,4 | 3,7 |
Anleihen
13 min zu lesen 19 Jan. 24
Die Gewinne im November und Dezember trugen dazu bei, ein drittes negatives Jahr in Folge zu verhindern. Da die Zentralbanken der Industrieländer im Jahr 2023 eine restriktive Geldpolitik verfolgten, waren die risikofreien Zinssätze so hoch wie schon lange nicht mehr. Folglich erbrachten US-Schatzanweisungen (T-Bills) in dem Jahr eine Rendite von 5,1 % – die beste Performance der Anlageklasse seit 2000. Der „Dot Plot“ der US-Notenbank (Fed) für Dezember überraschte die Anleger: Für das Jahr 2024 signalisierte er Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte (Bp.) und fiel daher sehr viel moderater aus. Dies stützte die Erwartung der Anleger, dass die Inflation ohne eine Rezession auf den Zielwert zurückkehren wird – ein Szenario, das den Zentralbanken ermöglichen würde, die Zinsen zu senken.
Der größere Optimismus über eine weiche Landung der Wirtschaft legte den Grundstein für die Rally, die im November begann und im Dezember weiter andauerte. Allerdings preist der Markt im Vergleich zum „Dot Plot“ etwa doppelt so starke Zinssenkungen ein. Die Inflation entwickelt sich weiter in die richtige Richtung, was den Rückgang der Geldmenge widerspiegelt. Der Weg zurück auf den Zielwert wird unseres Erachtens aber nicht gerade verlaufen; dem steht die Entwicklung der Löhne entgegen.
Für Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating (IG) war der Dezember erneut ein guter Monat, da die Spreads und Zinsen aufgrund des Optimismus in Bezug auf Zinssenkungen im Jahr 2024 nachgaben. Im Global IG Index verengte sich der Spread auf ungefähr 10 Bp. Titel mit hohem Beta, zyklische Werte, Finanzanleihen und BBB-Titel entwickelten sich überdurchschnittlich. Die Gesamtrenditen sind im historischen Vergleich nach wie vor hoch und bieten Anlegern positive Realrenditen. Die Rendite im EUR IG Index beträgt 3,6 %, im GBP IG und im US IG Index dagegen 5,2 %.
Auch für Hochzinsanleihen (HY) war es ein guter Monat, da die Hoffnung auf eine weiche Landung und Zinssenkungen wuchs. Die niedrigen Staatsanleihenrenditen und der Rückgang der Spreads (um ca. -40 Bp.) verhalfen dem globalen HY-Markt zu einer Rendite von 3,4 % im Berichtsmonat. Der November und der Dezember kamen den Erträgen sehr stark zugute und trieben die Gesamtrendite 2023 auf 12,5 %. US-HY-Titel mit einer etwas längeren Duration lagen vorn (13,5 %), gefolgt von europäischen HY-Anleihen mit etwa 12 %. Dagegen blieben HY-Anleihen der Schwellenländer (EM) mit 8,7 % etwas zurück.
Weltweite hochverzinsliche Floating Rates Notes (FRNs) zeigten sich im Jahresverlauf deutlich stabiler und erzielten sehr hohe Erträge von 13,6 % (in USD). Damit übertrafen sie den Markt für vergleichbare US-amerikanische Leveraged Loans (13,3 %).
Als die Rally andauerte, folgten EM-Anleihen dem Vorbild anderer Anlageklassen. Die Monate November und Dezember erbrachten die höchste 2-Monatsrendite für den JPM Hard Currency (HC) Index seit der globalen Finanzkrise. Die Erwartung, dass angesichts des niedriger ausgefallenen Verbraucherpreisindex (VPI) und der moderateren Töne der Zentralbanken die Zinsen gesenkt werden könnten, trieb die Rally voran. Staatsanleihen in Hartwährungen (HC) entwickelten sich aufgrund ihrer längeren Duration überdurchschnittlich.
EM-Staatsanleihen in Lokalwährungen (LC) erzielten im Jahresverlauf eine Rendite von 12,7 %, HC-Staatsanleihen 11,1 % und HC-Unternehmensanleihen 9,1 %. Die Rendite des auf die Frontier-Märkte ausgerichteten NEXGEM Index lag im Jahr 2023 bei 21,0 %.
Am Devisenmarkt war der argentinische Peso, der sich im November am besten entwickelt hatte, im Dezember der größte Verlierer, nachdem Präsident Javier Milei die Abwertung der Währung verkündet hatte.
Teil 1: Zuletzt war die Disinflation das Hauptthema, könnte es 2024 eine beharrlich stabile Inflation sein?
In den USA lag die Inflation im November im Bereich der Erwartungen: Der Gesamt-VPI sank auf 3,1 % zum Vorjahr (+0,1 % zum Vormonat), und auch die Kerninflation war mit 4,0 % zum Vorjahr etwas niedriger (+0,3 % zum Vormonat).
Insgesamt entwickelt sich die Inflation weiter in die richtige Richtung, was die stark gesunkene Liquidität im System widerspiegelt. Doch Vorsicht bei den Details.
Der Inflationsdruck lässt nach und wird dies auch noch geraume Zeit tun, doch die Entwicklung in Richtung 2 % dürfte nicht so reibungslos verlaufen, wie einige erwarten. Der Rückgang der Geldmenge wird zwar weiterhin Abwärtsdruck auf die Inflation ausüben, doch der Anstieg der Umlaufgeschwindigkeit wird diesen Effekt zum Teil ausgleichen. Die Umlaufgeschwindigkeit äußert sich gewöhnlich in den Löhnen.
Während die Gesamtinflation gegenwärtig sinkt, tendieren lohnsensitive Komponenten in die entgegengesetzte Richtung. Die „Superkerninflation“ (Kerndienstleistungen abzüglich Wohnkosten), die die Entwicklung der lohnsensitivsten Sektoren abbildet, beschleunigte sich im letzten Monat.
Um diese Superkerninflation wieder auf 2 % zu drücken, ist möglicherweise ein deutlicher Rückgang der Löhne nötig. Die Frühindikatoren für die Löhne zeigen aktuell dagegen eine erneute Beschleunigung an. Zwei der wichtigsten Frühindikatoren, die wir beobachten, sind die Vergütungspläne und die Zahl der Arbeitsplatzwechsler. Der erste basiert auf einer Befragung von ungefähr 800 Kleinunternehmen, die zeigen soll, ob die Unternehmen im Allgemeinen planen, die Löhne in der Zukunft zu erhöhen oder zu senken. Der zweite Indikator gibt die Anzahl der Personen wieder, die ihren Arbeitsplatz freiwillig aufgeben, gewöhnlich um eine andere, besser bezahlte Beschäftigung zu suchen.
Alles in allem ist die Disinflation in diesem Jahr das Thema schlechthin gewesen. Die Inflation ist zwar gesunken, könnte aber beharrlich stabil bleiben, was das Hauptthema für das nächste Jahr sein könnte.
Teil 2: Der Himmel ist voller Tauben
Die sehnlich erwartete „Zinswende“ ist endlich eingetreten. Bei der Sitzung im letzten Monat schlugen die Mitglieder des US-Offenmarktausschusses (FOMC) moderatere Töne an als bei den vorherigen Sitzungen. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell und andere Mitglieder korrigierten ihre Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten. Für 2024 werden nun Zinssenkungen um insgesamt 75 Bp. erwartet.
Die FOMC-Mitglieder gehen zwar davon aus, dass die Geldpolitik durch Zinssenkungen gelockert wird, sie wollen aber auch die Zentralbankbilanz weiter reduzieren, um die Geldpolitik zu straffen (quantitative Straffung). Um dies zu rechtfertigen, erklärte Powell, es handele sich schlicht um eine Anpassung der Geldpolitik und nicht um eine Reaktion auf eine Rezession (bei deren Eintreten die Fed die Bilanz ausweiten würde).
Wir beurteilen dies positiv. Die Zinsen sollten unseres Erachtens niedriger sein und dem Rückgang der Inflation und des Wachstums Rechnung tragen. Gleichzeitig sollte die Bilanz weiter reduziert werden, was künftige starke Inflationsanstiege verhindern dürfte.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Der Druck, zur quantitativen Lockerung (QE) zurückzukehren, dürfte in der Zukunft wachsen und die Nerven der FOMC-Mitglieder auf eine harte Probe stellen.
Der Dezember machte weiter, wo der November aufgehört hatte. Denn die Hoffnung auf eine weiche Landung der Wirtschaft und auf Zinssenkungen der Zentralbanken löste eine Rally von Staatsanleihen aus Industrieländern aus. Weltweit blieb Staatsanleihen aus Industrieländern ein drittes Verlustjahr in Folge erspart, weil US-amerikanische, britische und japanische Staatsanleihen sowie deutsche Bundesanleihen dank der Rally am Jahresende im Plus schlossen.
Im Berichtsmonat entwickelten sich die Inflationsdaten in den USA weiter in die richtige Richtung, da sowohl die Kern- als auch die Gesamtinflation langsam sanken. Trotz der Aussagen einiger Fed-Vertreter preist der Markt für 2024 weiterhin Zinssenkungen um mehr als 150 Bp. ein. Der Arbeitsmarkt bleibt stark, und der Dezember war der 36. Monat in Folge mit einem Beschäftigungswachstum in der US-Wirtschaft. Diese Faktoren unterstützten die fortgesetzte Rally von Staatsanleihen am Jahresende, und US-Staatsanleihen beendeten das Jahr im Plus – was noch Ende Oktober unwahrscheinlich erschien. Allerdings wird für 2024 nun erwartet, dass es allmählich zu einer Schwäche kommen könnte, was Unterstützung durch die Fed nötig machen wird.
In der Eurozone preist der Markt, Stand Ende Dezember, eine Zinssenkung bei der April-Sitzung der Europäischen Zentralbank sowie insgesamt sechs Zinssenkungen bis zum Jahresende ein. Dies bot europäischen Staatsanleihen Unterstützung, die das Jahr 7,2 % im Plus beendeten. Gegen Ende Dezember erreichten die Renditen deutscher Bundesanleihen, französischer OATs und italienischer BTPs die tiefsten Stände seit zwölf Monaten.
In Großbritannien verlangsamte sich der VPI auf 3,9 % (erwartet: 4,3 %). Auch die Kerninflation überraschte mit 5,1 % nach unten (erwartet: 5,6 %). Dies trug dazu bei, dass britische Staatsanleihen (Gilts) andere Staatsanleihen im Berichtsmonat übertrafen. Schwache Arbeitsmarktdaten heizten die Erwartung des Marktes an, dass die Bank of England die Zinsen im Jahr 2024 senken dürfte.
In Japan entschied die Bank of Japan (BOJ), ihre extrem lockere Geldpolitik unverändert beizubehalten. BOJ-Gouverneur Ueda erklärte,die BOJ werde keine Prognose zum Ende ihrer Negativzinspolitik (NIRP) abgeben. Der Markt sieht die Wahrscheinlichkeit, dass die NIRP im April enden könnte, jedoch bei 75 %.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Rendite 10-jähriger Anleihen in % | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
US-Treasuries | 3,9 | 3,4 | 3,9 |
Bundesanleihen | 2,0 | 3,4 | 5,1 |
Gilts | 3,5 | 5.,4 | 3,7 |
Der Dezember war für Unternehmensanleihen ein weiterer guter Monat, da sowohl die Spreads als auch die Zinsen sanken. Eine treibende Kraft war dabei die wachsende Zuversicht der Anleger, dass die Zentralbanken die Zinsen im Jahr 2024 senken würden und eine weiche Landung der Wirtschaft möglich ist. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen sanken um 45 Bp., und der Spread im Global IG Index verengte sich um ca. 10 Bp.
Wie im Vormonat entwickelten sich Titel mit hohem Beta im Allgemeinen überdurchschnittlich. Dabei schnitten zyklische Sektoren besser ab als nichtzyklische, und Finanzanleihen übertrafen in der Regel Anleihen von Industrieunternehmen. Titel aus dem Ratingsegments BBB und länger laufende Anleihen erzielten die beste Performance. Was die Wertentwicklung in den einzelnen Regionen betrifft, erzielte der britische Markt allgemein eine Outperformance, während Europa leicht zurückblieb.
Trotz des Rückgangs der Zinsen und Spreads bewegen sich die Renditen insgesamt weiter auf historisch hohen Niveaus und deutlich über der erwarteten Inflation, was Anlegern eine positive Realrendite bietet. Die Renditen im EUR IG-Index belaufen sich aktuell auf 3,6 %, im GBP IG-Index und auf dem US-Markt dagegen auf jeweils 5,2 %.
Ausblick
Die rückläufige Inflation hat zum wahrscheinlichen Ende der geldpolitischen Straffung geführt, und für 2024 wird nun mit Zinssenkungen gerechnet. Es gibt zwar Anzeichen für ein nachlassendes Wachstum, doch es schwächt sich nur allmählich ab, weil der robuste Arbeitsmarkt und die steigenden Reallöhne für anhaltende Konsumausgaben sorgen. Dieses positive Umfeld ist unseres Erachtens günstig für IG- und Finanzanleihen im Allgemeinen.
Die Spreads erscheinen im historischen Vergleich zwar möglicherweise nicht attraktiv, doch die Stabilisierung der Zinsen könnte zu höheren Allokationen in IG-Anleihen führen, was die Spreads weiter drücken dürfte.
Darüber hinaus sollten drei Aspekte hervorgehoben werden, die diese Anlageklasse aus unserer Sicht derzeit attraktiv machen:
1. Die im historischen Vergleich hohen Renditen: Während die Kreditspreads generell auf normale Niveaus zurückgekehrt sind, bleiben die Zinsen historisch attraktiv. Dies bietet den Anlegern nicht nur interessante Erträge, sondern auch ein Polster im Falle eines wirtschaftlichen Abschwungs.
2. Die positiven Realrenditen: Nicht nur die Gesamtrenditen sind im historischen Vergleich attraktiv, auch die Realzinsen sind interessant, was den Anlegern inflationsbereinigt einen positiven Ertrag bietet. Die größte Herausforderung, vor der die Anleger immer stehen, ist keine Rezession, sondern die Inflation. Rezessionen kommen und gehen, während die Inflation ein ständiges Merkmal unseres Systems ist. Geht man nicht angemessen gegen sie vor, kann sie unsere Kaufkraft mit der Zeit nach und nach massiv reduzieren. Positive Realzinsen können den Anlegern helfen, die Auswirkungen der Inflation zu mildern.
3. Die sich bessernde Bonität: IG-Unternehmen weisen solide Fundamentaldaten sowie ein begrenztes Refinanzierungsrisiko auf, denn sie haben sich langfristige / kostengünstige Finanzierungsmittel gesichert. Und sie verfügen traditionell über hohe Barmittelbestände. Deshalb wurden viele Unternehmen in diesem Segment im Jahr 2023 von Ratingagenturen herauf- und nur wenige herabgestuft. Die Qualität und Bonität von IG-Indizes haben sich dadurch verbessert.
Unter dem Strich erscheinen die Spreads im historischen Vergleich zwar möglicherweise nicht attraktiv. Wir sind aber davon überzeugt, dass das positive gesamtwirtschaftliche Umfeld in Verbindung mit den vorgenannten Aspekten diese Anlageklasse für Anleger attraktiv macht. Darüber hinaus können aktive Anleger nach wie vor von Marktverwerfungen profitieren und diese nutzen, um die Auswirkungen der engeren Spreads zu mildern und potenziell eine bessere Performance zu erzielen.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kreditspread (Bp.) | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
USA IG | 104 | 4,0 | 8,4 |
Euro IG | 136 | 2,8 | 8,0 |
GB IG | 137 | 4,9 | 9,7 |
Im Dezember entwickelten sich die Hochzinsmärkte erneut sehr gut, da die Hoffnung der Anleger auf eine sanfte Landung der Wirtschaft und Zinssenkungen im Jahr 2024 wuchs. Die niedrigeren Staatsanleihenrenditen und die engeren Spreads (-40 Bp.) verhalfen dem globalen HY-Markt zu einer Rendite von 3,4 % im Berichtsmonat.
Die HY-Märkte taten sich im Jahr 2023 aufgrund der anhaltenden Zinsvolatilität zwar häufig schwer, doch die letzten beiden Monate des Jahres trugen zu einer sehr guten Gesamtrendite bei. Diese war Ende 2023 mit 12,5 % sehr erfreulich. Den größten positiven Beitrag zu den Renditen leisteten US-Hochzinspapiere (+13,5 %), die aufgrund ihrer etwas längeren Duration und überwiegend etwas geringeren Bonität von der Rally bei Staatsanleihen und dem Anstieg der Risikobereitschaft profitierten. Europäische HY-Titel erbrachten 12 % Rendite, während HY-Anleihen aus Schwellenländern mit 8,7 % zurückblieben.
Globale HY-FRNs erzielten im Jahr 2023 stabile Renditen für Anleger, die mit 13,6 % (USD) bemerkenswert hoch waren – trotz der makroökonomischen Unsicherheit und der anhaltenden Prognosen eines Endes des Zinszyklus. Die Anlageklasse übertraf den Markt für vergleichbare US-amerikanische Leveraged Loans, der im selben Zeitraum eine Gesamtrendite von 13,3 % erzielte (Morningstar LSTA Leveraged Loan Index).
Aktuelle Markteinschätzung
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kreditspread (Bp.) |
Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
USA HY | 339 | 3,7 | 13,5 |
Euro HY | 411 | 2,9 | 12,4 |
Im Dezember setzte sich die kräftige Rally fort, die im November begonnen hatte. Insgesamt bescherten die beiden Monate dem JP Morgan HC Index die höchste in zwei aufeinanderfolgenden Monaten erzielte Rendite seit der globalen Finanzkrise. Die Gründe dafür waren im Dezember weitgehend die gleichen wie im November: Maßgeblich für die Rally war, dass die Anleger infolge der niedrigeren VPI-Daten und der moderateren Zentralbanken unverändert Zinssenkungen erwarteten. Das von einer längeren Duration gekennzeichnete Segment der Hartwährungsanleihen entwickelte sich daher von allen Unteranlageklasse am besten.
Die Outperformance von HC-Staatsanleihen stand dem Trend zur Outperformance von LC-Staatsanleihen entgegen; wenngleich das Lokalwährungssegment im bisherigen Jahresverlauf weiterhin die beste Wertentwicklung aufweist. Die kürzliche zweimonatige Rally war bedeutend und für den Großteil der Jahresrendite der HC-Staatsanleihen von 11,1 % verantwortlich. Die Rendite des auf die Frontier-Märkte ausgerichteten NEXGEM Index lag im Berichtsjahr bei 21,0 %.
Von den Märkten für Hartwährungsanleihen schnitten Afrika und Lateinamerika von allen Regionen am besten ab. Bei Lokalwährungsanleihen lagen erneut Lateinamerika sowie Europa vorn. Am Devisenmarkt war der argentinische Peso, der sich im November am besten entwickelt hatte, im Dezember der größte Verlierer. Der Grund dafür war, dass die Währung im Rahmen der umfassenden Reformen, die Präsident Javier Milei seit seiner Amtsübernahme eingeleitet hat, absichtlich abgewertet wurde.
Unternehmensanleihen aus Schwellenländern entwickelten sich schlechter als EM-Staatsanleihen, erbrachten im Dezember aber dennoch eine Rendite von 3,1 %. Die US-Zinsbewegungen und die Spreadverengung trugen dazu jeweils 2,3 % und 0,8 % bei, obgleich der Ertrag durch die Spreads bei HY-Anleihen höher war, während IG-Titel mehr von den Zinsbewegungen profitierten. Sektoren, die im Dezember eine Outperformance erzielten, waren Öl & Gas sowie die Konsumgütersektoren (Spreads jeweils 21 Bp. und 25 Bp. enger). Dagegen entwickelten sich, gemessen am Spread, der Immobiliensektor (+8 Bp., weil die Immobilienrally in China endete) und die Industrie (+2 Bp.) unterdurchschnittlich.
Im Vergleich der Regionen schnitt Europa sehr gut ab. Dies lag an der besseren Stimmung gegenüber der Türkei sowie am positiven Jahresende für Titel aus der Ukraine und Kasachstan. Auch Afrika profitierte in erheblichem Umfang von der steigenden Risikobereitschaft – Sambia, Nigeria und Ägypten verzeichneten deutliche Gewinne. Asien und der Nahe Osten waren im Dezember aufgrund der hohen Bonität und der angespannten Bewertungen die Nachzügler. In Lateinamerika war die Lage uneinheitlich: Der schwächeren Performance von brasilianischen Unternehmensanleihen standen bessere Ergebnisse von Titeln aus Kolumbien, Chile und Peru gegenüber. Die Spreads argentinischer Unternehmensanleihen waren kaum verändert; hier wartet der Markt Mileis nächste Reformen ab.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Kreditspread (Bp.) | Gesamtrendite in % (1 Mon.) | Gesamtrendite in % (lfd. J.) | |
---|---|---|---|
Staatsanleihen in Lokalwährung | k/A | 3,2 | 12,7 |
Staatsanleihen in Hartwährung | 392 | 4,7 | 11,1 |
Unternehmensanleihen in Hartwährung | 312 | 3,1 | 9,1 |
Der Dezember war durchwachsen mit recht moderaten Bewegungen bei den meisten Währungen.
Der Yen beendete das Jahr als eine der schwächsten Industrielandwährungen.
Das britische Pfund und der Euro schlossen gegenüber dem US-Dollar am Jahresende im Plus.
Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.
Veränderung in % (1 Mon.) | Veränderung in % (lfd. J.) | |
---|---|---|
GBP/USD | 0,8 | 5,4 |
GBP/EUR | -0,5 | 2,1 |
EUR/USD | 1,4 | 3,1 |
Der Wert eines Investments kann sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass Preise steigen und fallen können, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben.
Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst werden.