Private Assets
5 min zu lesen 6 März 25
Dem Grundsatz nach sind ABS einfach konstruiert: Es handelt sich um Wertpapiere, die durch Pools von Vermögenswerten (Assets) besichert sind – in der Regel handelt es sich um Darlehen oder Kredite. Solche ABS-Papiere werden dann an Anleger verkauft, die Zinsen und Tilgung aus den Cashflows erhalten, welche aus den zugrundeliegenden Asset-Pools fließen. Es gibt verschiedene ABS-Varianten, die durch eine Vielzahl unterschiedlicher, vordefinierter Asset-Pools gedeckt sind. Derartige Pools können kombiniert und damit besicherte Finanzinstrumente emittiert werden.
Die verschiedenen Asset-Pools weisen unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile auf, sodass Investoren gezielt ABS-Papiere auswählen können, die ihrer Risikotoleranz entsprechen. ABS-Papiere sind auch mit unterschiedlichen Ratings verfügbar – von AAA bis Non-Investment-Grade. Anleger können ihre Investments also auf den Teil der Kapitalstruktur konzentrieren, der für sie in Bezug auf Risiko-Rendite-Relation und Zeithorizont am sinnvollsten ist und ihren Liquiditätsanforderungen entspricht.
Eine Gattung von ABS-Instrumenten, die sich im Detail unterscheidet, sind Collateralised Loan Obligations (CLOs). Im Gegensatz zu ABS, die mit Verbraucherkrediten gedeckt sind, bestehen CLOs in der Regel aus vorrangig besicherten Unternehmenskrediten (Leveraged Loans) oder Broadly Syndicated Loans (BSLs) an Unternehmen bzw. Private-Equity-Firmen. Während mit Konsumentenkrediten besicherte ABS-Instrumente in der Regel einen regionalen Schwerpunkt aufweisen, können CLOs oft durch eine Ausrichtung auf bestimmte Branchen weiter diversifiziert werden.
Auch der Verbriefungsprozess, bei dem ABS und CLOs entstehen, ist prinzipiell einfach.
Die so geschaffenen ABS-Papiere werden in „Tranchen“ eingeteilt und von einer oder mehreren Rating-Agenturen bewertet. Dabei wird die jeweilige Rangfolge innerhalb der Kapitalstruktur der Transaktion berücksichtigt und sie werden mit unterschiedlichen Kupons ausgestattet. Die Anleger können diejenige Wertpapiere bzw. Tranche erwerben, die ihre Risiko-/Renditepräferenzen widerspiegelt.
Eines der größten Hindernisse für Anleger, die Asset-Backed Securities in Erwägung ziehen, ist vermutlich das nachwirkende Erbe des US-Subprime-Markts, insbesondere während der Finanzkrise 2007/08. Damals schnitten Teile dieses Markts sehr schlecht ab, was den Ruf von ABS insgesamt beschädigte. Es ist jedoch ein Mythos, dass alle ABS-Märkte weltweit gleich sind. Insbesondere der ABS-Markt in Europa kann eine lange und stabile Wertentwicklung vorweisen.
Die Gründe für die relative Attraktivität des europäischen ABS-Markts liegen unserer Meinung nach im typischerweise sehr konservativen Underwriting der Sicherheiten und den strengen Vorschriften zur Durchsetzung von Forderungen. Das gilt insbesondere bei Papieren, die mit Eigenheimhypotheken und anderen Verbraucherkrediten in Europa besichert sind. Die derzeitige Situation bei Wohnimmobilienkrediten zeigt, wie solide die Bonität des europäischen ABS-Markts sein kann. Die Beleihungswerte, zu denen Hypotheken in den letzten Jahren genehmigt wurden, sind weitaus niedriger, als dies während der globalen Finanzkrise der Fall gewesen war. In den letzten 15 Jahren haben sich ABS daher als äußerst widerstandsfähig erwiesen, selbst in Zeiten eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds.
Ein klarer Trend unter Anlegern ist die Diversifizierung traditioneller Anleihenportfolios und die Steigerung der Rendite. Das breitere Anlageuniversum im Bereich Structured Credit hat davon profitiert, was auch ABS und CLOs als Teil der strategischen Asset Allocation der Investoren umfasst. Die Attraktivität von ABS/CLOs für Anleger liegt in dem breiten Spektrum an Vorteilen, welche sie bieten können:
Da Anleger ABS mit einem Rating von AAA bis hinunter zu B oder sogar Junior-Equity-Tranchen ohne Rating erwerben können, bedeutet dies im Hinblick auf die Portfoliokonstruktion, dass ABS für Investoren eine Option sein können. Unabhängig davon, ob das Anlageziel niedrige, vorhersehbare Renditen oder eher aktienähnliche Erträge sind, liegt der Reiz von ABS in ihrer Flexibilität. Anleger können wählen, in welche Teile des Anlageuniversums sie investieren wollen und auf welche Teile der Kapitalstruktur sie sich konzentrieren wollen.
Die Rolle von ABS in Portfolios ist vielschichtig und kann sowohl einen deutlichen Renditeaufschlag als auch Diversifizierungsvorteile bieten. Die Tatsache, dass ABS über das gesamte Ratingspektrum hinweg verfügbar sind, erhöht die Attraktivität der Anlageklasse macht sie für ein breites Spektrum von Investoren relevant. Auch wenn ABS natürlich kein vollständiger Ersatz für Unternehmensanleihen sind, können sie unserer Ansicht nach eine Rolle als Portfolioergänzung spielen, die spezifische Vorteile in punkto Diversifizierung und Volatilität bieten kann.
Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben. Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.