Fixed Income – Monatliche Experten-Einschätzung – April 2025

5 min zu lesen 17 Apr. 25

Im März löste die Debatte über die US-Zölle an den Finanzmärkten erhebliche Volatilität aus. Die USA führten mehrere neue Zölle ein, vor allem auf Importe aus China, Hongkong, Kanada und Mexiko. Als Vergeltungsmaßnahme belegten Kanada, China und Mexiko amerikanische Waren mit Abgaben, was die Unsicherheit in Bezug auf die zukünftige Inflation und das zukünftige Wirtschaftswachstum noch verstärkte. 

Der Monat im Rückblick

Vor allem die Erwartungen in Bezug auf die US-Verbraucherpreisinflation stiegen: Die langfristige Kennzahl der University of Michigan kletterte im März auf 4,1 %, das höchste Niveau seit Februar 1993. Die annualisierte 3-Monats-Rate des Kernindex der privaten Konsumausgaben (PCE) – der bevorzugten Inflationskennzahl der US-Notenbank (Fed) – lag im Februar bei 3,6 %. Dies war der höchste Stand seit März 2024. Der US-Offenmarktausschuss (FOMC) entschied sich auf seiner Sitzung dafür, die Leitzinsen auf ihrem aktuellen Niveau zu belassen. Fed-Präsident Jerome Powell erklärte, die Inflation sei zwar deutlich unter ihren Höchststand von Mitte 2022 gesunken, aber dennoch etwas erhöht.

Vor diesem Hintergrund weiteten sich die Spreads von Investment-Grade-Unternehmensanleihen (IG) im Monatsverlauf in den USA, Europa und Großbritannien aus. Da sich die Spreads der einzelnen Regionen in den letzten Monaten angeglichen haben, haben sich ihre Bandbreiten deutlich verringert. Die Gesamtrenditen waren im März an allen Märkten negativ, da die Renditen von Staatsanleihen die Ausweitung der Spreads nicht ausgleichen konnten. Die Renditen von US-Treasuries blieben konstant, während die Renditen deutscher Bundesanleihen und britischer Staatsanleihen (Gilts) deutlich stiegen.

Im Bereich der Hochzinsanleihen (HY) verzeichnete der globale Index im März eine Performance von -0,9 %. Die Ursache dafür waren die weiteren Kreditspreads im Berichtsmonat, der erneut von Volatilität und Risikoaversion an den Märkten gekennzeichnet war. Die Unsicherheit über die Handelspolitik trübt die Erwartungen an das globale Wirtschaftswachstum, und die Märkte haben nach wie vor Mühe, die potenziellen Auswirkungen der Zölle und des Inflationsdrucks einzupreisen. Globale hochverzinsliche Floating Rate Notes (FRNs) schnitten mit einer Rendite von 0,0 % besser ab als die traditionellen Hochzinsmärkte. Dies lag hauptsächlich an ihrem niedrigeren Marktbeta, das Kapitalverluste durch die Ausweitung der Spreads minderte.

In den Schwellenländern (EM) erzielten Staatsanleihen in Lokalwährung (LC) im März eine Performance von 1,5 % (4,3 % seit Jahresbeginn), während Staatsanleihen in Hartwährung (HC) eine Rendite von -0,8 % (2,2 % seit Jahresbeginn) erzielten und HC-Unternehmensanleihen um 0,1 % (2,4 % seit Jahresbeginn) zulegten. Die negative Performance von HC-Staatsanleihen war in erster Linie auf die Ausweitung der Spreads in den Hochzinssektoren zurückzuführen. Diese waren von spezifischen Problemen in der Türkei, im Libanon und in Ecuador betroffen, während die Risikoaversion aufgrund der Angst vor Zöllen und der Unsicherheit über die US-Politik allgemein zunahm. Die Märkte für LC-Anleihen profitierten dagegen von der Abschwächung des US-Dollar.

Inflation

Die US-Inflation fiel im Februar mit einer Gesamtinflation von 2,8 % gegenüber der Prognose von 2,9 % geringer aus als erwartet. Darüber hinaus verzeichnete der Kern-VPI mit 3,1 % gegenüber den prognostizierten 3,2 % den niedrigsten Stand seit 2021. Während aktuell ein Großteil der Aufmerksamkeit auf der Inflation bei Waren liegt, vor allem aufgrund der erwarteten Auswirkungen der Zölle, wird die andere, wohl bedeutendere Komponente der Inflation kaum beachtet, nämlich die Inflation bei Dienstleistungen. Während die Inflation bei Kerngütern wieder anzieht, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus, verlangsamt sich die Inflation im Dienstleistungssektor, wodurch sich die Inflation insgesamt in Grenzen hält. Insbesondere die Mieten normalisieren sich weiter nach unten, und die Superkerninflation, die von der Fed am genauesten beobachtet wird, ist weiter gesunken, was die Abschwächung am Arbeitsmarkt und das geringere Lonhwachstum widerspiegelt.

Trotz intensiver Diskussionen über Zölle und ihr Potenzial, zu einem erheblichen Preisanstieg zu führen, wurden die Auswirkungen auf die Preise anderer Kategorien, die nicht von Zöllen betroffen sind, kaum betrachtet. Es ist relativ naheliegend anzunehmen, dass die Inflation bei Kerngütern vor allem aufgrund der Zölle steigen dürfte. Die entscheidende Frage ist jedoch, welchen Einfluss dies auf die Kerndienstleistungen haben wird, auf sich die Zölle weniger stark auswirken.

Um diese Frage zu beantworten, ist es wichtig, die Geldmenge in die Diskussion einzubeziehen. Zölle beeinflussen wie andere Faktoren die relativen Preise, aber nicht unbedingt das absolute Preisniveau. Wenn Zölle eingeführt werden und die Geldmenge im System unverändert bleibt, werden die Verbraucher mehr für die von Zöllen betroffenen Artikel bezahlen müssen. Für andere Produkte werden sie dann jedoch weniger Geld zur Verfügung haben, was die Preise für diese anderen Artikel sinken lässt. Gehen Zölle jedoch mit einem Anstieg der Geldmenge einher, wirken sich die höheren Preise für die von Zöllen betroffenen Artikel nicht unbedingt auf andere Produkte aus. Dies könnte das absolute Gesamtpreisniveau potenziell anheben und nicht nur die relativen Preise beeinflussen.

Die Geldmenge hat sich in den letzten Monaten zwar erhöht, jedoch von einem sehr niedrigen Niveau aus. Im historischen Vergleich ist sie nach wie vor relativ gering. Aus unserer Sicht dürfte daher der größte Teil des Preisanstiegs bei den von Zöllen betroffenen Waren zu sinkenden Preisen bei anderen Waren führen. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fokus aktuell auf der Inflation bei Waren liegt, bei der die Zölle stärker ins Gewicht fallen werden. Kaum untersucht wurde dagegen, was mit dem anderen Teil des Inflationskorbs geschehen wird. Zölle wirken sich kurzfristig auf die Inflation aus, doch wenn sie nicht mit einem Anstieg der Geldmenge einhergehen, dürften ihre Auswirkungen nur von kurzer Dauer sein. Denn die Verbraucher werden dann für andere Produkte weniger ausgeben müssen, was zu sinkenden Preisen für diese Produkte führen würde.

Staatsanleihen aus Industrieländern

Aufgrund der angekündigten Zölle war der März ein sehr volatiler Monat an den Finanzmärkten. Die USA führten im Berichtsmonat mehrere neue Zölle ein, darunter zusätzliche Zölle auf Importe aus China, Hongkong, Kanada und Mexiko. Als Reaktion darauf belegten Kanada, China und Mexiko amerikanische Waren mit Abgaben, was die Unsicherheit in Bezug auf die zukünftige Inflation und das zukünftige Wachstum erhöhte. Am 4. März kündigte Deutschland ein umfangreiches Konjunkturpaket an, das das Wachstum ankurbeln und der schrumpfenden Wirtschaft des Landes Impulse geben soll. Daraufhin wurden deutsche Bundesanleihen massiv abverkauft.

In den USA stiegen die Erwartungen in Bezug auf die Verbraucherpeisinflation, und die langfristige Kennzahl der University of Michigan kletterte im März auf 4,1 %, den höchsten Stand seit Februar 1993. Laut den jüngsten Daten zur PCE-Inflation, der bevorzugten Inflationskennzahl der Fed, lag die annualisierte 3-Monats-Rate des Kern-PCE im Februar mit 3,6 % auf dem höchsten Niveau seit März 2024. Gleichzeitig wuchs die Besorgnis über die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft, was die Angst vor einer Stagflation nährte. Der Verbrauchervertrauensindex des Conference Board fiel im März auf nur noch 92,9, den niedrigsten Wert seit Januar 2021, während die Kennzahl für die Erwartungen auf 65,2 sank, den niedrigsten Stand seit März 2013. Der FOMC beschloss, den Leitzins unverändert zu belassen. Powell erklärte, dass die Inflation seit ihrem Höchststand von Mitte 2022 deutlich zurückgegangen, aber nach wie vor etwas erhöht ist. Er wies darauf hin, dass der Weg hin zu einer nachhaltigen Rückkehr der Inflation auf das 2 %-Ziel steinig gewesen sei und dies auch weiterhin sein dürfte. Der Median der FOMC-Prognose für die gesamte PCE-Inflation lag für das Jahr 2025 bei 2,7 %. Mit Blick auf das Wachstum sprach Powell von Anzeichen einer möglichen Abschwächung der Verbraucherausgaben. Der Median der Fed-Prognose für das BIP-Wachstum liegt für das Jahr 2025 bei 1,7 % (gegenüber 2,3 % im 4. Quartal 2024).

In der Eurozone senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 25 Basispunkte (Bp.). Es wurde erwartet, dass die anhaltend hohe geopolitische und politische Unsicherheit das Wirtschaftswachstum in der Eurozone belasten würde. Diese Unsicherheit wirkte sich auch auf die Exporte und die Investitionen aus und führte zu einem Rückgang des Exportmarktanteils der Region. Der fiskalpolitische Kurs sollte den Prognosen zufolge 2025 leicht restriktiver werden und 2026 neutral bleiben. Ferner erwartet die EZB für 2025 ein BIP-Wachstum von 0,9 % (eine leichte Reduzierung der früheren Prognosen aufgrund der geringeren Exporte und der anhaltenden Investitionsschwäche). Zudem rechnet sie für 2025 aufgrund der stärkeren Energiepreisdynamik mit einer durchschnittlichen Inflation von 2,3 %.

In Großbritannien hat das Office for Budget Responsibility (OBR) seine Wachstumsprognose für 2025 von 2 % auf 1 % halbiert. Begründet hat es die Korrektur mit der unerwartet schwachen Konjunkturentwicklung und den globalen Unsicherheiten. Es prognostizierte zudem für 2025 eine durchschnittliche Inflation von 2,5 %, was den anhaltenden Druck durch die Energiepreise und die Lieferkettenstörungen widerspiegelt. Positiv ist dagegen, dass die Arbeitslosenquote trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen stabil bleiben dürfte und damit Widerstandsfähigkeit beweist.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Staatsanleihen (in Lokalwährung)

  Rendite 10-jähriger Anleihen in % Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
US-Treasuries 4,2 0,2 3,0
Bundesanleihen 2,7 -2,0 -1,8
Gilts 4,7 -1,0 0,5

Quelle: Bloomberg, 31. März 2025

Investment-Grade-Unternehmensanleihen

Im März war die Weltwirtschaft durch die von US-Präsident Donald Trump verkündeten hohen Importzölle erheblichen Turbulenzen ausgesetzt. Ein einschneidendes Ereignis gab es am 31. März 2025, als Berichte über Trumps Plan, alle Länder mit Zöllen zu belegen, die Angst vor einem globalen Handelskrieg und einer möglichen Rezession verstärkten. Diese Ankündigung löste an den Märkten verbreitet Volatilität aus, woraufhin die Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen wie beispielsweise Gold stieg. Die Zölle wurden als Bedrohung für den Welthandel wahrgenommen, die zu einem drastischen Einbruch der US-Industrieproduktion und einem starken Anstieg der Preise beitragen würde, worauf die Wirtschaftsmeldungen ab diesem Tag hinwiesen.

Am 4. März kündigte Deutschland ein umfangreiches Konjunkturpaket an, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und der Schrumpfung der Wirtschaft des Landes zu begegnen. Daraufhin gaben die deutschen Renditen drastisch nach. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte in seinem am 30. März 2025 veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick für 2025 und 2026 ein globales Wachstum von 3,3 %. Diese Prognose war jedoch mit Vorbehalten verbunden, weil die Unsicherheit über die Zölle die wirtschaftliche Stimmung stark belastete. Diese Entwicklungen verdeutlichten das schwierige Wirtschaftsumfeld, das von Inflationsangst, Unsicherheit über die Handelspolitik und schwächeren Wirtschaftsdaten gekennzeichnet ist. Vor diesem Hintergrund weiteten sich die Spreads von Investment-Grade-Unternehmensanleihen im März 2025 in den USA, Europa und Großbritannien aus. Da sich die Spreads der einzelnen Regionen in den letzten Monaten angeglichen haben, haben sich ihre Bandbreiten deutlich verringert. Die Gesamtrenditen waren in allen Märkten negativ, da die Renditen der Staatsanleihen die Ausweitung der Spreads nicht ausgleichen konnten.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrendite von Investment-Grade-Anleihen (IG)

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
USA IG 97 -0,3 2,4
Euro IG 95 -0,9 0,2
GB IG 109 -1,1 0,5

Quelle: Bloomberg, 31. März 2025

Hochverzinsliche Unternehmensanleihen

Der Global HY Index erbrachte aufgrund der Ausweitung der Kreditspreads in einem erneut volatilen und von Risikoaversion geprägten Monat eine Rendite von -0,9 %. Die Unsicherheit über die Handelspolitik trübt die Erwartungen an das globale Wirtschaftswachstum, und die Märkte haben nach wie vor Mühe, die potenziellen Auswirkungen der Zölle und des Inflationsdrucks einzupreisen.

Globale hochverzinsliche FRNs schnitten mit einer Rendite von 0,0 % besser ab als die traditionellen Hochzinsmärkte. Dies lag hauptsächlich an ihrem niedrigeren Marktbeta, das Kapitalverluste durch die Ausweitung der Spreads minderte. Die Spreads von Hochzinsanleihen stiegen in allen Regionen an. US-Hochzinsanleihen verzeichneten dabei die stärkste Ausweitung und lagen letztlich bei 355 Bp. – absolut und relativ zu Europa ein attraktiveres Niveau, weil der US-Index erstmals seit 2023 einen weiteren Spread aufweist. Die Spreads in Europa liegen aktuell bei 336 Bp., während die Spreads von EM-Hochzinsanleihen am Monatsende bei 386 Bp. lagen. Was die einzelnen Regionen betrifft, entwickelten sich US-Hochzinsanleihen unterdurchschnittlich (-1,1 %), während europäische (-0,9 %) und EM-Hochzinsanleihen (-0,1 %) etwas besser abschnitten.

Zoll-, Inflations- und Wachstumssorgen trübten die Stimmung gegenüber US-Hochzinsanleihen. Die Stimmung gegenüber Euro-Hochzinsanleihen wurde aufgrund der kürzlich angekündigten fiskalpolitischen Maßnahmen dagegen von der Erwartung eines über Erwarten guten Wachstums gestützt. Bei den einzelnen Ratingsegmenten erzielten erwartungsgemäß Titel höherer Qualität eine Outperformance, während CCC-Titel sowohl in den USA als auch in der EU hinter dem Gesamtmarkt zurückblieben.

In den USA verzeichneten alle Sektoren eine negative Performance. Lebensmittel und Energie behaupteten sich im Allgemeinen besser, während sich Medien und Einzelhandel unterdurchschnittlich entwickelten (wenn auch mit einigen emittentenspezifischen Abweichungen innerhalb dieser Sektoren). An den Primärmärkten war die Refinanzierungstätigkeit insbesondere von Nicht-Finanzunternehmen rege. Die Aktivität wurde von BB-Anleihen dominiert, während die Emissionstätigkeit bei Titeln mit B-Rating verhaltener ausfiel. Die Aktivität bei Titeln mit CCC-Rating bleibt schwach, was die Herausforderungen für Emissionen am unteren Ende des HY-Ratingsegments unterstreicht. Folglich ist die markttechnische Lage weiterhin sehr gut: Das Nettoemissionsvolumen ist gering, und der Markt schrumpft weiter, weil sich die Emittenten vermehrt über die Privatmärkte finanzieren wollen.

Ausblick 

Wir bewegen uns weiterhin annähernd auf einem neutralen Niveau und haben das Risiko dabei weder allzu stark untergewichtet noch allzu stark übergewichtet. Die Spreads erscheinen derzeit zweifellos interessanter, sind aber angesichts der jüngsten Unsicherheiten noch nicht unbedingt attraktiv genug, um das Risiko wesentlich zu erhöhen. Der März war für die Märkte ein turbulenter Monat, insbesondere in den USA. Das langsamere Wachstum und die Inflationsrisiken mahnen gegenwärtig verstärkt zur Vorsicht. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass Risikoanlagen noch vor wenigen Monaten Rekordhöhen erreichten. Die Marktteilnehmer haben sich an gute Nachrichten gewöhnt, sodass bereits leicht negative Nachrichten Verkaufswellen auslösen. Wir werden wahrscheinlich noch weitere Korrekturen erleben, solange sich die Konjunktur- und Markterwartungen neu justieren und in ein Gleichgewicht finden.

Im aktuellen unsicheren politischen und geopolitischen Umfeld bleiben Hochzinsanleihen unserer Ansicht nach ein interessantes Anlageuniversum für Anleger, die hohe Renditen bei potenziell geringen Zinsrisiken nutzen wollen.

Und zwar aus folgenden Gründen: 

  • Hohe einstellige Renditen: Die Spreads mögen (selbst nach der Erholung im März) zwar niedrig sein. Doch die Renditen von Hochzinsanleihen bleiben im historischen Vergleich hoch. In einem Jahr, das vom Carry dominiert wird, besteht unseres Erachtens Spielraum für hohe einstellige Renditen.

  • Kurze Duration: Die Duration an den Märkten für Hochzinsanleihen ist kürzer als bei anderen festverzinslichen Instrumenten (IG- oder Staatsanleihen). Dies verringert ihre Sensitivität gegenüber Zinsschwankungen und trägt dazu bei, Kapitalverluste zu begrenzen.

  • Erwartung eines günstigen Ausfallzyklus: Die Zinssätze sind zwar nach wie vor historisch hoch, und das Wirtschaftswachstum lässt nach, jedoch ist die Zahl der notleidenden Papiere durch die allmählich sinkenden Zinsen und die häufigen Refinanzierungen niedrig. Die aktuellen Quoten notleidender Papiere deuten weiterhin auf eine Ausfallrate von unter 3 % für die nächsten zwölf bis 18 Monate hin.
  • Die Fundamentaldaten von Hochzinsanleihen sind robust: trotz der makroökonomischen Unsicherheit, vor allem in Bezug auf die Nettoverschuldung (die aufgrund der mangelnden Fusions- und Übernahmeaktivität nicht steigt) und den Zinsdeckungsgrad (der immer noch über Niveaus liegt, die Analysten in der Regel Sorgen bereiten würden).
  • Ein aktiver Ansatz ist entscheidend: Trotz der allgemein soliden Unternehmensbilanzen und des konservativen Managements birgt die geringe Zahl von Börsengängen (IPOs) und Leveraged Buyouts (LBO) die Gefahr alternativer, aktionärsfreundlicher (und für Anleiheinhaber nachteiliger) Ereignisse wie Dividendenrekapitalisierungen. Eine sorgfältige Analyse der Elemente, die Schutz vor Verlusten bieten sollen, zum Beispiel Anleihen-Covenants, vor einer Anlage in Hochzinsanleihen ist unverzichtbar, um sicherzustellen, dass der Kreditspread die eingegangenen Risiken angemessen kompensiert.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Hochzinsanleihen

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
USA HY 355 -1,1 0,9
Euro HY 336 -0,9 0,8

Quelle: Bloomberg, 31. März 2025

Schwellenländeranleihen

Der Index für Hartwährungs-Staatsanleihen erzielte im Berichtsmonat eine negative Performance. Zurückzuführen war dies auf die Ausweitung der Spreads, insbesondere im Hochzinssegment, wo Länder wie die Türkei, der Libanon und Ecuador durch einige landesspezifische Entwicklungen belastet wurden. Aufgrund der allgemeinen Risikoaversion, die von den Zollängsten, einem etwaigen Abschwung in den USA und der zunehmenden Unsicherheit rund um die US-Politik ausgelöst wurde, kam es zu einer Neubewertung an den Märkten.

Der Markt für Lokalwährungsanleihen verzeichnete im Berichtsmonat eine klare Outperformance. Er profitierte davon, dass der US-Dollar den dritten Monat in Folge abwertete. Die negativen Renditen im Index für Hartwährungsanleihen waren in erster Linie auf Länder mit niedrigerem Rating zurückzuführen.

Die US-Politik, vor allem die Zollpolitik, sorgte im März erneut für Unsicherheit, und die steigende Risikoaversion bestimmte die Marktrenditen. Die Schwellenländer werden weiterhin durch Unsicherheit belastet. Für sich genommen scheinen sie in einer recht guten Lage zu sein, haben aber ständig mit Gegenwind aus den USA zu kämpfen. Trump hat den potenziellen Umfang von Zöllen erneut ausgeweitet, wobei alle Länder und Handelsblöcke in seiner Schusslinie zu sein scheinen. Die gute Nachricht in den Schwellenländern ist, dass die Inflation weitgehend unter Kontrolle bleibt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen wie Brasilien und Chile, die nach dem anfänglichen Inflationsdruck im Anschluss an die Covid-19-Pandemie besonders schnell die Zinsen senkten. Zudem wird ein starkes Wirtschaftswachstum erwartet, wobei sich der Unterschied zwischen Schwellen- und Industrieländern weiter vergrößern dürfte, auch aufgrund der bescheidenen Wachstumsprognosen für Europa. Unternehmen aus Schwellenländern sind in einer guten Verfassung. Ihre Fundamentaldaten erscheinen günstig, zumal im Hochzinssegment relativ niedrige Ausfallraten zu erwarten sind. Auch Staatsanleihen sind im Großen und Ganzen in einer guten Verfassung, und kurzfristig sind keine Zahlungsausfälle zu erwarten.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Gesamtrenditen von Schwellenländeranleihen

  Kreditspread (Bp.) Gesamtrendite in % (1 Mon.) Gesamtrendite in % (lfd. J.)
Staatsanleihen in Lokalwährung k. A. 1,5 4,3
Staatsanleihen in Hartwährung 352 -0,8 2,2
Unternehmensanleihen in Hartwährung 265 0,1 2,4

Quelle: Bloomberg, 31. März 2025

Währungen

Gemessen am DXY Index verzeichnete der US-Dollar im Berichtsmonat einen recht deutlichen Rückgang um 3,16 %. Der US-Dollar hat damit drei Monate in Folge nachgegeben, wenngleich die Verluste im Januar und Februar mit 0,9 % bzw. 0,7 % moderater ausfielen.

Der anhaltend raue Ton und die Eskalation der Zolldrohungen belasten die Wachstumsaussichten in den USA. Es stellt sich die Frage, wie schnell die USA von ihrer Ausnahmestellung in eine Stagflation mit nachlassendem Wachstum und steigender Inflation rutschen könnten. Die erhöhte Unsicherheit führte zu einer größeren Risikoaversion, die vor allem bei US-Anlagen einen Abverkauf auslöste.

Die Abschwächung des US-Dollar wirkte sich im Berichtsmonat weitgehend positiv auf die wichtigsten Währungen aus, ausgenommen die Währungen von Ländern wie der Türkei, die unter eigenen spezifischen Problemen leiden. Die schwedische Krone, die norwegische Krone und die dänische Krone entwickelten sich weiterhin stark überdurchschnittlich und gehören nun zu den Währungen mit der besten Wertentwicklung des Jahres (abgesehen vom russischen Rubel, der aufgrund der Hoffnung auf ein Ende des Konflikts und die Aufhebung der Sanktionen deutlich aufwertete).

Das skandinavische Trio scheint zu einem Stellvertreter für eine europäische Erholung geworden zu sein, weil große europäische Länder wie Deutschland hohe Ausgaben versprochen haben. Da auch das Wachstum in Skandinavien den Erwartungen zufolge stärker sein dürfte als in der Eurozone, bilden die Märkte die erwartete fortgesetzte Divergenz der Politik der Zentralbanken ab.

Die türkische Lira geriet massiv unter Druck, nachdem Präsident Erdogan den Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, inhaftieren ließ, der gemeinhin als sein größter politischer Rivale gilt.

Nach Ansicht von Analysten könnte dieser Schritt darauf hindeuten, dass Erdogan taktiert, um vorgezogene Neuwahlen zu erzwingen.

Dies wäre seine beste Chance auf eine weitere Amtszeit als Präsident, die derzeit wegen der Anzahl an bisherigen Amtszeiten von Erdogan laut der türkischen Verfassung verboten wäre.

Nachdem die türkische Lira zunächst 10 % gesunken war (gegenüber dem US-Dollar), beendete sie den Monat mit einem Minus von 3,9 %, da die türkische Zentralbank intervenierte, um die Währung zu stützen.

Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Wichtige Währungspaare

  Veränderung in % (1 Mon.) Veränderung in % (lfd. J.)
GBP/USD 2,7 3,2
GBP/EUR -1,5 -1,2
EUR/USD 4,3 4,5

Quelle: Bloomberg, 31. März 2025

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