Ist die Jahresendrally abgesagt?

2 min zu lesen 20 Nov. 25

Bis vor kurzem wurden Deals im Zusammenhang mit dem Thema KI an den Börsen noch gefeiert. Doch mit den sich häufenden Warnungen vor dem Kreislaufcharakter dieser Deals und vor potenziellen Überinvestitionen in KI-Infrastruktur nimmt die Skepsis unter den Marktteilnehmern langsam zu.

Die Tatsache, dass sich der US-Notenbankchef Jerome Powell in seiner jüngsten Pressekonferenz Ende Oktober eher zurückhaltend zu weiteren Zinssenkungen geäußert hat und diese Zurückhaltung seitdem von weiteren Notenbankkollegen bekräftigt wurde, hat dem optimistischen Narrativ an den Aktienmärkten sicherlich einen zusätzlichen Dämpfer verpasst. Des Weiteren sorgen immer wieder negative Nachrichten aus den Private-Credit-Märkten für Unruhe. In dieser Gemengelage werden plötzlich die sportlichen Bewertungen der Tech-Titel infrage gestellt, was in vielen Fällen mit schmerzhaften Kursverlusten verbunden ist. So liegen die Aktien der Hauptakteure der erwähnten Kreislaufdeals – darunter NVIDIA, Oracle, AMD und CoreWeave (OpenAI ist hier ausgenommen, da nicht börsennotiert) – seit Anfang November im Minus, und mit ihnen viele weitere KI-Lieblinge. Zudem steht mit dem Bitcoin derzeit ein weiteres „Spekulationsbarometer“ unter Druck. 

Technischer Verkaufsdruck könnte steigen

Aus rein technischer Sicht hat der S&P 500 Index erst kürzlich zum ersten Mal seit Februar diesen Jahres die 50-Tage-Linie, die von vielen als wichtige Unterstützung angesehen wird, nach unten durchbrochen und liegt nur noch knapp über der noch wichtigeren 100-Tage-Linie. Angesichts der rekordhohen Wertpapierkreditvolumina in den USA steigt somit der Druck auf viele Anleger, was die Kursrückgänge zumindest kurzfristig weiter beschleunigen könnte.

Die nächsten Wochen könnten volatil bleiben

Wie es mit der Korrektur weitergeht, ist natürlich äußerst ungewiss. Ob der überzeugende Quartalsbericht von NVIDIA das Ende der Korrektur eingeläutet hat, wird sich in den nächsten Handelstagen erst noch zeigen. Zudem kommen zahlreiche wichtige Wirtschaftsdaten aus den USA auf uns zu, die aufgrund des Shutdowns zunächst auf Eis gelegt und nun Schritt für Schritt nachgeliefert werden. Die jüngsten Kursrückgänge, die bislang nicht wirklich durch negative Daten, sondern in erster Linie durch eine Eintrübung des Sentiments angetrieben wurden, deuten jedenfalls auf eine zugrundeliegende Nervosität an den Märkten hin. Die nächsten Wochen könnten daher volatil bleiben.

Der Wert eines Investments kann sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass Preise steigen und fallen können, und Investoren bekommen möglicherweise weniger zurück, als sie ursprünglich investiert haben. Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar. Die in diesem Dokument zum Ausdruck gebrachten Ansichten sollten nicht als Empfehlung, Beratung oder Prognose aufgefasst und nicht als Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines bestimmten Wertpapiers betrachtet werden. 

Ähnliche Insights